Für fröhliche und entspannte Stunden Spiele unter dem Weihnachtsbaum

Langenfeld · Wer sich nicht für ein Spiel entscheiden kann, findet in der Bibliothek eine große Auswahl.

 Sandra Friede hat in der Bibliothek das Lektorat für Gesellschaftsspiele und ordert im Fach- und Onlinehandel jedes Jahr neu.

Sandra Friede hat in der Bibliothek das Lektorat für Gesellschaftsspiele und ordert im Fach- und Onlinehandel jedes Jahr neu.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Warten aufs Christkind kann gerade für jüngere Kinder am Heiligen Abend lang werden. Für diese Stunden am Nachmittag, aber auch für die Feiertage und die Ferien, ist es eine schöne Tradition, gemeinsam mit der ganzen Familie zu spielen. Sandra Friede, Fachangestellte für Medien in der Langenfelder Bibliothek, spielt selber gerne. Die Eltern und Großeltern haben früher oft mit ihr und ihrem Bruder Gesellschaftsspiele gemacht. Und bis heute hat sich das fortgesetzt. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn spielt Sandra Friede viel und oft sehr lange. Obwohl der Sohn  inzwischen  15 Jahre alt ist, liebe er immer noch das Brettspiel „Die Siedler von Catan“. Und,  wenn die Familie an Weihnachten zu Oma und Opa fährt, hat sie immer ein oder zwei Spiele im Gepäck.  „Dieses Jahr nehmen wir die Kartenspiele ,Skyjo’ und ,Phase 10’ mit.“

Damit ungeduldige Zeitgenossen und schlechte Verlierer die Feststimmung beim gemeinsamen Spiel nicht verderben, sollte man sich genug Zeit nehmen und es sich gemütlich machen, sagt die  Expertin für Gesellschaftsspiele. Es sei hilfreich, wenn die Eltern zuvor unbekannte Spiele einmal ausprobierten. Dann sind die Regeln bekannt und die Kleinen langweilten sich nicht.  Erst ausführlich die Regeln vorlesen, fällt dann weg. Gerade wenn jüngere Kinder mit dabei sind,  sollte die Spieldauer begrenzt sein.

Für die Feiertage hat Sandra Friede eine Auswahl an Spielen für die ganze Familie zusammen gestellt. Besonders beliebt sei derzeit das Kartenspiel „Dog - den Letzen beißen die Hunde“. Es eigne sich für Kinder ab acht Jahren und sei eine Abwandlung von  „Mensch ärgere dich nicht“ – nur eben  mit Karten. Davon gibt es „gute und fiese. Man kann Glück haben, oder auch Pech“, sagt Friede. Anders als beim altbekannten Brettspiel, dürften die Teilnehmer ihre Spielhütchen untereinander tauschen. Für Choleriker oder schlechte Verlierer sei DOG weniger geeignet, sagt die Expertin. „Es ist pfiffig, wenn Hersteller Klassiker wie ,Dog’ neu auflegen“, findet sie.

Dragomino“ (Spiel des Jahres 2021) eigne sich für alle ab fünf Jahren und erinnere an  Domino. Als Forscher können zwei bis vier Spieler eine Dracheninsel erkunden, um Drachenbabies in ihren Eiern zu finden. Landschaften müssen nach und nach zusammen gepuzzelt werden. „Es macht sowohl Jungen als auch Mädchen Spaß.“

Das Detektivspiel „MicroMacro“ (ab zehn Jahren) sei „ein kooperatives Spiel“, sagt Friede. „Gemeinsam müssen 16 kniffelige Kriminalfälle gelöst werden.“ Die Teilnehmer müssten Motive ermitteln, Beweise finden und die Verbrecher überführen. Das gelinge nur im Team. „Wer den Täter überführen will, muss kreativ kombinieren.“ Auch ein aufmerksamer Blick sei gefragt, um alles zu enträtseln. Als kleine Hilfe gibt es im Spiel dazu eine Lupe.

Bei „The Key – Sabotage im Lucky Haba Land“  können Spieler ab acht Jahren mitmachen. Die Idee: Ein Freizeitpark wurde manipuliert und die Spieler sollen Hinweise kombinieren sowie einen Zahlencode generieren. Alle ermittelten gleichzeitig; durch Zeugenaussagen, Fingerabdrücke und Fundstücke würden immer mehr Details zur Tatzeit, zum Täter, Diebesgut und Fluchtweg bekannt.  „Der effizienteste Spieler gewinnt“, weiß Sandra Friede.

Wer Gesellschaftsspiele nicht selber kaufen oder verschenken möchte, kann sie in der Langenfelder Bibliothek ausleihen. „Wir haben über 300 Spiele“, sagt die Mitarbeiterin. Die sind auf der zweiten Ebene in einem so genannten „Low Rider“ – das ist ein halbhohes Regal auf Rollen – einsortiert. Das Regal steht am Rand des Kinderbereichs im Übergang zu den Romanen.

Der Schwerpunkt liegt auf den Brett-, Karten- und Würfelspielen für Familien mit jüngeren Kindern. So genannte „Kennerspiele“ mit einem komplexen Aufbau und einer schwierigen Thematik sind nur vereinzelt vorhanden. „Das ist für uns zu speziell“, sagt Sandra Friede. „Das Interesse unserer Besucher daran ist eher gering.“

Inzwischen gebe es auch immer mehr Spiele, an die man sich alleine setzen kann, wie „Rush Hour“. Bei diesem Logik-Spiel ziehe man eine Aufgabenkarte und müsse einen Lastwagen an anderen Autos vorbei bugsieren.

Sandra Friede hat in der Bibliothek das Lektorat für Gesellschaftsspiele und ordert im Fach- und Onlinehandel jedes Jahr neu. 2021 standen ihr dafür 800 Euro zur Verfügung.

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