Langenfeld Dienstschafe beschädigen Bäume

LANGENFELD · Ärger um Heidschnucken: Sie grasen zur Grünpflege an Regenrückhaltebecken, knabbern aber auch ungeschützte Bäume an.

 Das städtische Tiefbauamt setzt  Dienstschafe (Bild: mit Ingo Reiners vom Kanalbetrieb) zur Grünpflege an Regenrückhaltebecken ein.

Das städtische Tiefbauamt setzt  Dienstschafe (Bild: mit Ingo Reiners vom Kanalbetrieb) zur Grünpflege an Regenrückhaltebecken ein.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Im Stellenplan des Rathauses sind sie nicht aufgeführt. Dabei sind die etwa 20 Heidschnucken seit anderthalb Jahren in städtischen Diensten unterwegs. Shaun, Shirley und deren Artgenossen halten das Gras an etwa zwei Dutzend Regenrückhaltebecken (RRB) kurz. Doch die Dienstschafe haben zuletzt auch Geschmack an dort vorhandenen Bäumen gefunden und offenkundig erheblichen Schaden angerichtet. Nach einer am Donnerstag in einer Langenfelder Facebook-Gruppe eröffneten Diskussion hat die Stadtverwaltung jetzt reagiert.

Wie am RRB Brunnenstraße hat die Herde manchen Bäumen stark zugesetzt. Auch bei den RRB-Einsätzen nahe der Wiescheider Wasserburg und am Richrather Heinenbusch-See haben die Heidschnucken Biss gezeigt. „Die Baumrinden sind abgefressen“, beklagte BGL-Ratsherr Andreas Menzel im Gespräch mit der RP. „Manche dieser 20 bis 30 Jahre alten Bäume werden wohl nicht mehr zu retten sein und das kostet Geld. Ich verstehe nicht, warum kein Verbissschutz an den Stämmen angebracht wurde und warum die Schäden den Verantwortlichen nicht spätestens beim Umsetzen der Herde auffallen“, haderte der Stadtpolitiker. „Im Gegenteil: Man schickt die Tiere von Becken zu Becken und die richten dort immer wieder denselben Schaden an teils vom Umwelt- und Verschönerungsverein gestifteten Bäumen an. An der Brunnenstraße ist auch eine Buchenhecke kaputt.“

Der städtische Chefplaner Ulrich Beul räumte auf Anfrage unserer Zeitung ein, dass die Schäden hätten verhindert werden müssen. „Das wird auch nicht mehr passieren“, versprach Beul als Reaktion auf die entfachte Diskussion. „Ich habe die betreffenden Mitarbeiter direkt angewiesen, beim Versetzen der Herde an einen anderen Standort wie jetzt beim Berghausener Becken Am Knochshof darauf zu achten, dass die Bäume geschützt sind.“ Zudem kläre nun ein Sachverständiger, inwieweit die andernorts angeknabberten Bäume noch zu retten sind.

 Auch an diesem von Pfählen gestützten Baum am Regenrückhaltebecken  Brunnenstraße haben die Schafe zugebissen.

Auch an diesem von Pfählen gestützten Baum am Regenrückhaltebecken  Brunnenstraße haben die Schafe zugebissen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Gleichwohl betonte Beul, dass sich der im August 2017 gestartete Einsatz der Schafherde zur Grünpflege bewährt habe. „Das war eine prima Idee aus der Mitarbeiterschaft, ist umweltfreundlich, erspart der Stadt einen hohen fünfstelligen Betrag und ist auch für Bürger schön anzusehen.“ Das findet auch Menzel. „Der Grundgedanke ist wirklich klasse. Und wenn die Bäume jetzt geschützt werden, sollen die Schafe gerne weiter an den Regenrückhaltebecken grasen.“

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