Lokale Wirtschaft Configit macht Produkte hart für den Markt

Langenfeld · Das Unternehmen mit Deutschland-Niederlassung in Langenfeld bietet Konfigurationstechnik für die Fertigung.

 Zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten begrüßte Deutschland-General-Manager Markus Lindemann Configit-CEO Henrik Reif Andersen (r.).

Zur Eröffnung der neuen Räumlichkeiten begrüßte Deutschland-General-Manager Markus Lindemann Configit-CEO Henrik Reif Andersen (r.).

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

  Vor knapp 20 Jahren machten in Dänemark zwei IT-Professoren und drei Studenten aus ihren Forschungen zu Konfigurationslösungen eine Geschäftsidee. Den Anstoß gab – so der Mitbegründer und CEO Henrik Reif Andersen (53) im RP-Gespräch – „im Juni 1996 die Explosion der Ariane 5, einer sieben Milliarden Dollar teuren unbemannten Rakete, durch einen Softwarefehler“.  Heute verfügt Configit mit Hauptsitz in Kopenhagen über rund 200 Mitarbeiter an Standorten in den USA, Großbritannien und Langenfeld. 2014 wurde die Firma in Dänemark als am schnellsten wachsendes Unternehmen ausgezeichnet.

Konfiguration ist in allen Branchen ein Thema. Mehr Alternativen in Produktauswahlprozessen erfordern laut Andersen immer komplexere Programmierungen. Die Forschungen von Configit führten letztendlich zur Virtual Tabulation (VT), einer patentierten, auf Kompilierung basierenden Software. VT berechnet alle technisch möglichen und betriebswirtschaftlich gewünschten Konfigurationen, bevor ein Produkt verkauft und hergestellt wird. Kunden seien primär Automobilhersteller und -zulieferer sowie Maschinen- und Anlagenbauer. Seit neuestem ist Polaris als starker dänischer Privatinvestor mit im Boot.

2015 startete Configit in Deutschland – und zwar in Langenfeld.  In den alten Räumlichkeiten der früheren Weberei Becker & Bernhard an der Hitdorfer Straße arbeiteten auf 450 Quadratmetern zunächst sechs Mitarbeiter. Langenfeld ist auch wegen seiner zentralen Lage im Großraum Köln/Düsseldorf und seiner optimalen Verkehrsanbindungen (Autobahn, Flughäfen, S-Bahn) eine gute Wahl. Vorteil für die Posthornstadt war sicher auch, dass der Deutschland-Generalmanager von Configit und frühere BWL-  sowie Wirtschaftsinformatik-Professor Dr. Markus Lindemann (50) hier aufwuchs. Sein Vater Jo Lindemann betrieb in Langenfeld bis in die 1990er-Jahre die IT-Firma CRR.

In den jetzt neu bezogenen 1400 Quadratmeter großen schicken Räumen des wachstumsstarken Unternehmens an der Raiffeisenstraße arbeiten inzwischen 35 Mitarbeiter, sowohl Softwareentwickler wie Vertriebs- und Marketingspezialisten. Zur Eröffnung und zum dabei gefeierten Sommerfest kam auch CEO Andersen zum ersten Mal an den neuen Standort. Nicht nur ihm gefielen die wandfüllenden Bilder von Kopenhagen im Foyer und viele stimmungsvolle Strandmotive in den Besprechungsräumen. Die räumliche Nähe zu Pixlip, dem Spezialisten für großflächige Leuchtbilder, trug offensichtlich Früchte.

Lindemann zufolge stellen Lösungen von Configit  sicher, „dass der Vertrieb unserer Kunden kein Produkt verkauft, das nicht hergestellt werden kann und die Konstruktion nur Produkte designt, die profitabel und vermarktbar sind“. Configit stelle die einheitliche und verlässliche Daten- und Informationsbasis sicher. Viele der Arbeiten werden online geleistet, der Großteil der Kunden sitzt in Süddeutschland.

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