Langenfeld BMX-Fahrer beklagen Aus für ihren Rundkurs

LANGENFELD · Wegen einer Betriebserweiterung baut Orthomol den 2016 gestifteten Pumptrack ab. Die Verwaltung sucht einen neuen Standort.

 Ben, Silas und Jonathan (v. l.) sind mit ihren BMX-Rädern Stammgäste auf dem Pumptrack bei Orthomol an der Elisabeth-Selbert-Straße.

Ben, Silas und Jonathan (v. l.) sind mit ihren BMX-Rädern Stammgäste auf dem Pumptrack bei Orthomol an der Elisabeth-Selbert-Straße.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Mit seinen Freunden Ben und Jonathan gehört Silas zu den Stammgästen. Auf dem „Pump-track“ genannten Rundkurs an der Elisabeth-Selbert-Straßen flitzt das Trio mit anderen BMX-Fahrern auf den asphaltierten Bodenwellen mit Steilkurve hin und her. Die benachbarte Firma Orthomol hatte diese Attraktion vor zweieinhalb Jahren für die eigene Belegschaft und alle bewegungsfreudigen Langenfelder erbauen lassen. „Das macht Riesenspaß“, sagt Schüler Silas und schaut dennoch traurig drein. „Leider wird der Pumptrack bald abgerissen.“

Das bestätigt Orthomol-Sprecherin Kristina Streuff. „Spätestens im April wird die Anlage abgebaut sein.“ Orthomol benötige dieses insgesamt 9000 Quadratmeter große Gelände zur Erweiterung seiner Produktionsstätte für Nahrungsergänzungsmittel. „Unser Unternehmen floriert. Wir brauchen einfach mehr Platz. So schade es ist: Der Pumptrack muss leider weg!“

„Spaß an Sport und Bewegung liegt uns sehr am Herzen“, hatte Orthomol-Chef Nils Glagau im Juli 2016 bei der Eröffnung des zwischen Landschaftspark und Gewerbegebiet gelegenen, damals bundesweit zehnten Pumptracks gesagt. Der begeisterte Skater Glagau hatte als Sponsor den Rundkurs für BMX-Radler und Skater errichten lassen. „Das Besondere ist die Vielseitigkeit des Tracks“, sagte Erbauer Konrad Willar. „Sowohl Kindern als auch Anfängern oder Profi-Bikern werden dabei sportliche Anreize geboten.“ Für dieses der Jugend gratis zur Verfügung gestellte Freizeitangebot zeichnete die Stadt die Firma Orthomol mit dem „Prädikat kinderfreundlich“ aus.

Silas fasste sich ein Herz und fragte in der öffentlichen Sitzung des Jugendhilfeausschusses, ob nach dem bevorstehenden Aus dieses Pumptrack anderswo in Langenfeld Ersatz geschaffen werde. „Wir versuchen, das hinzubekommen“, versicherte der zuständige Fachbereichsleiter Ulrich Moenen dem Jungen in der Sitzung. „Der Pumptrack ist ein Anziehungspunkt und wir haben ein Interesse daran, dass es so etwas weiter in Langenfeld gibt.“ Als Standort sei am besten ein Gewerbegebiet geeignet, sagte Moenen im Gespräch mit unserer Zeitung. „In einem Wohngebiet gibt es eher Stress mit der Nachbarschaft. Das wollen wir vermeiden.“ Womöglich lasse sich je nach Größe des Grundstücks auch die Skateranlage vor dem Freizeitpark an der Langforter Straße dorthin verlagern, merkte Moenen an. Diese werde nach Absprache mit den Nutzern in diesem Jahr leicht umgebaut.

Was mit der „Wall Ride“ genannten Holzkurve des jetzigen Pump-tracks passiert, ist laut Orthomol-Sprecherin Streuff noch offen. Nach Moenens Worten lohnt es sich nicht, sie zu verwahren und später in eine neue Anlage wieder einzubauen. Auch wenn laut Moenen Finanzierung und mögliche Sponsoren noch nicht geklärt seien, versicherte der Fachbereichsleiter in Richtung Silas und dessen BMX-Clique ausdrücklich: „Wir verfolgen den Bau eines neuen Pumptracks schon ernsthaft!“

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