Langenfeld Beim Familientag gibt’s Job-Perspektiven

Langenfeld · Junge Eltern haben sich auf Einladung von Arbeitsagentur und Job-Center in der Stadthalle informiert, während Kinder betreut wurden.

 Der Familientag in der Stadthalle ist gut besucht. Renate Hieb berät Gisa Nathalia mit Victor sowie Yvonne Pilarski mit Emilian (v. l.).

Der Familientag in der Stadthalle ist gut besucht. Renate Hieb berät Gisa Nathalia mit Victor sowie Yvonne Pilarski mit Emilian (v. l.).

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Menschenschlangen haben sich vor der Stadthalle Schauplatz Langenfeld gebildet, bevor sich pünktlich um 13 Uhr die Türen öffneten. Eingeladen hatten das Jobcenter ME-aktiv und die Agentur für Arbeit zu einem Familientag. „Wir haben diese Veranstaltung im letzten Jahr zum ersten Mal in Ratingen angeboten und die Resonanz war sehr gut“, erzählt Petra Baumbach, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. Der Familientag soll ein niederschwelliges Angebot sein. „Zielgruppe sind Eltern mit Kindern“, erklärt Miriam Bonné, Sprecherin von ME-aktiv.

Während die Kinder beim Kinderschminken oder am Spieletisch betreut werden, können sich Eltern über Angebote von Jobcenter und Agentur für Arbeit informieren. „Wir wollen die Plattform bieten für einen informellen Austausch“, betont Bonné. Denn es gibt ganz spezielle Maßnahmen und Förderungen für Eltern. „Teilzeitmaßnahmen“, sagt Petra Baumbach, „oder Maßnahmen, in denen Kinderbetreuung mit drin ist.“

Neben der Arbeitsvermittlung wurde auch über Projekte informiert, wie das Work-First-Projekt, das den Bewerbungsprozess begleitet. Christina Rossa vom ME-aktiv Selbständigenteam beantwortete Fragen rund um die Selbständigkeit. „Wie kann ich mich selbständig machen? Was gibt es für Förderungen? Wie geht es weiter?“, zählt sie auf. Wichtig sei es, nicht blauäugig die eigene Firma anzustreben. „Wir schauen, ob es eine Option ist, ob es zu den derzeitigen Lebensumständen passt.“

Viele gering verdienende Eltern wissen nicht, dass ihnen ein Kinderzuschlag zusteht. Um dem abzuhelfen, informierte Renate Hieb von der Familienkasse über diese „Zusatzleistung zum Kindergeld.“ Mit diesem Zuschlag soll der Kinderarmut entgegengewirkt werden. „Unsere Kundschaft ist im Niedriglohnsektor tätig“, weiß Hieb. Ein Alleinstehender muss demnach mindestens 600 Euro, Paare 900 Euro brutto im Monat verdienen, um Anspruch auf den Kinderzuschlag zu haben. Natalia Gisa ist mit ihrem Sohn Victor zum Familientag gekommen. Ihre Tante Yvonne Pilarski und ihr Sohn Emilian begleiten sie. „Natalia will sich über Schulen und über Arbeit informieren“, übersetzt die Tante. „Sie will zu einem Sprachkurs gehen.“ Seit zwei Jahren ist Natalia in Deutschland. Nun ist es wichtig, die Sprache zu lernen. Jenny Schneider hat ihre Tochter zum Kinderschminken gebracht, um sich in Ruhe zu informieren. „Ich finde das gut, dass sich hier jemand um die Kinder kümmert“, sagt sie. „Außerdem ist hier alles auf einem Fleck. Das spart Zeit.“

Auch Bewerbungsfotos haben die Besucher gemacht. Einige haben sich bei Clarissa Mayer-Trommer erklären lassen, welcher Farbtyp sie sind. „Das versuche ich anhand von Tüchern zu ermitteln.“ Ziel ist sei es, sich beim Bewerbungsgespräch gut zu präsentieren.

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