Langenfeld Langenfeld baut Themenspielplätze aus

Langenfeld · Nach den "Piraten" soll in diesem Jahr ein "Bauernhof" folgen. Jeder Ortsteil soll einen besonderen Spielplatz erhalten.

"Attacke!" Paul (6) nimmt Anlauf. Während er auf das Piratenschiff klettert, springt Sophie von dem Holzspielgerät, weil sie beim Fangenspielen zu den Wegläufern gehört. Der Spielplatz an der Anne-Frank-Straße in Immigrath wird von den Kindern gut angenommen. "Wenn die Resonanz gut ist, freut uns das natürlich", sagt Patrick Sahm über die rege Nutzung des im Herbst eröffneten ersten Themenspielplatzes in Langenfeld. Der Fachmann vom städtischen Betriebshof steckt bereits in der Planung für den nächsten Themenspielplatz, diesmal in Richrath. Noch in diesem Jahr soll es an der Klosterstraße optisch wie auf einem Bauernhof zugehen.

"Das Thema liegt wegen der Nähe landwirtschaftlicher Betriebe in der Nachbarschaft nahe", berichtet Ulrich Moenen, Fachbereichsleiter im Rathaus, von den Beratungen im städtischen "Unterausschuss Spielplätze". Hauptattraktion an der Klosterstraße soll ein Mähdrescher werden. Die Holzkonstruktion der Firma SIK aus dem brandenburgischen Niedergörsdorf bietet allerlei Möglichkeiten zum Klettern, Hangeln und Balancieren, außerdem lockt eine Röhrenrutsche. Den Bauernhof-Spielplatz vervollständigen könnten außerdem ein Trecker und Klettertiere, ebenfalls aus Holz. Die Spielgeräte sollen — vorbehaltlich der Zustimmung der zuständigen Ratsgremien — "im Laufe des Jahres" installiert werden. 30 000 Euro stehen laut Sahm für den Bauernhof-Spielplatz zur Verfügung.

Weitere Themen sollen folgen. "Unser Ziel ist es, möglichst in jedem der sechs Ortsteile solch einen Spielplatz einzurichten", erklärt der Fachmann. Allerdings solle das nicht nach einem festen Plan, sondern vielmehr nach sich bietender Gelegenheit vonstatten gehen: "Wenn irgendwo ohnehin eine Geräte-Erneuerung ansteht, dann werden wir überlegen, ob sich der Spielplatz nach Standort und Größe für ein bestimmtes Thema eignet." Nach Piraten und Bauernhof zieht Sahm Märchen oder ein ähnliches, die kindliche Fantasie anregendes Thema in Betracht. Derlei Gestaltungsschwerpunkte zählen zu den zwölf Qualitätsstandards, die der Jugendhilfeausschuss voriges Jahr beschlossen hat. Andere sind zum Beispiel verschiedenartige Bepflanzungen, die zum Teil Schatten spenden, barrierefreie Zugänge und die Förderung von Spielplatz-Patenschaften. "An der Frage, wie etwa die jeweilige Nachbarschaft eingebunden werden kann, die Aufsuchende Jugendarbeit oder Kindergärten, daran arbeitet der Unterausschuss noch", sagt Moenen.

Unabhängig von den Themenspielplätzen gibt der Betriebshof jährlich rund 80 000 Euro für neue Spielgeräte auf den mehr als 150 städtischen und öffentlich zugänglichen Spielplätzen in Langenfeld aus.

Für dieses Jahr ist zum Beispiel an der Richrather Schützenhalle (Kaiserstraße) der Austausch eines Plattformhauses durch eine "Sandbaustelle" mit Sandaufzug vorgesehen oder eine neue Kletterkombination an der Bogenstraße. "Auch auf Wünsche von Anwohnern gehen wir — soweit machbar — ein", sagt Sahm. So hätten ihn mehrere Mütter vom Alten Broich darauf hingewiesen, dass die Kinder die Sandfläche mit Lok langweilig fänden. "Wir werden nun versuchen, den gewünschten Rutschenturm noch im Etat unterzubringen."

Nicht enthalten in den 80 000 Euro ist die Unterhaltung der Spielplätze. Die erledigen neben dem Betriebshof auch Fremdfirmen, etwa indem sie Sand austauschen. "Als Teil der Betriebshof-Aufgaben lassen sich die Unterhaltungskosten nicht konkret beziffern", sagt Sahm.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort