Langenfeld Langenfeld baut Themen-Spielplätze

Langenfeld · Die Stadtpolitiker haben zwölf Qualitätsstandards festgelegt, damit öffentliche Spielplätze für Kinder möglichst attraktiv gestaltet werden.

 Der Spielplatz an der Anne-Franck-Straße in Langenfeld wird aktuell schon umgebaut. Er bekommt ein Piratenschiff mit Papagei als Frontfigur.

Der Spielplatz an der Anne-Franck-Straße in Langenfeld wird aktuell schon umgebaut. Er bekommt ein Piratenschiff mit Papagei als Frontfigur.

Foto: RALPH MATZERATH

Die Kinder aus der Nachbarschaft können es kaum erwarten, das Piratenschiff mit dem an der Anne-Frank-Straße zu entern. Doch noch ist der mit dem Boot und einem dazu passenden Rutschturm aus Holz bestückte Spielplatz nicht fertig. Handwerker haben bis zur Eröffnung Mitte Oktober noch einiges zu tun.

Mit der Seefahrer-Kulisse ist erstmals ein Spielplatz thematisch gestaltet worden, weitere Umbauten dieser Art sollen nach Angaben des zuständigen Betriebshof-Mitarbeiters Patrick Sahm folgen. "Wo immer auf älteren Spielplätzen Geräte zu ersetzen sind, wird jetzt geprüft, ob bei der Neugestaltung Piratenschiff, Märchen oder andere, die kindliche Phantasie anregende, Themen aufgegriffen werden können."

Solche thematischen Um- oder Neubauten gehören zu den zwölf Qualitätsstandards für Spielplätze, die der Jugendhilfeausschuss am Mittwochabend einstimmig beschlossen hat. Notwendig oder zumindest wünschenswert ist nach diesem Regelwerk für Spielplätze außerdem:

+ eine Mindestgröße von 200 Quadratmeter;

+ ein Zaun oder ein sonstiger Schutz, der kleine Kinder davon abhält, auf die Straße zu laufen;

+ ein barrierefreier Zugang;

+ das Angebot auch behindertengerechter Spielgeräte;

+ je nach Lage die bedarfsgerechte Aufteilung in Rückzugs-, Kreativ-, Spiel- und Bewegungszonen;

+ eine verschiedenartige Bepflanzung mit Bäumen, Sträuchern und Bodendeckern

+ ein schattenspendender Bereich mit Bäumen oder Pavillon;

+ freundlich gestaltete Schilder mit Nutzerregeln und Kontakten;

+ ausreichend viele Bänke und Abfalleimer;

+ die Suche und Förderung von Spielplatz-Patenschaften;

+ sowie eine bedarfsgerechte, auf das Alter der Nutzer abgestimmte und gegebenenfalls mitwachsende Gestaltung.

Es sei nicht daran gedacht, alle in Langenfeld vorhandenen Kleinstspielplätze auf mindestens 200 Quadratmeter zu vergrößern, sagte Fachbereichsleiter Ulrich Moenen vor der Abstimmung. "Und auch bei der Anlage neuer Siedlungen kann ein Bauträger nicht dazu verpflichtet werden, wenn der vorgeschriebene Spielplatz nach dem Baurecht in dem Gebiet nur mindestens 60 Quadratmeter groß sein muss."

Aber die Stadtverwaltung werde auf die neuen Qualitätsstandards hinweisen. "Viele Bauträger sind bereit, über das Mindestmaß hinauszugehen." Nach Moenens Worten sollen Spielplätze auf der Grundlage der zwölf Qualitätsstandards Kindern die Möglichkeit geben, "ihre geistigen und körperlichen Fähigkeiten zu entwickeln und das soziale Verhalten zu fördern". Das zwar "nicht der spektakulärste Beschluss dieser Legislaturperiode, aber für viele Familien ein sehr wichtiger", sagte in der Sitzung Michaela Detlefs-Doege (CDU). Ähnlich äußerten sich Elke Horbach (SPD) und Dr. Beate Barabasch (Grüne) vor dem Beschluss.

(RP)
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