Krisen und Katastrophen Eine Tragödie und Staus führen zum Tunnel

Langenfeld · Bei einem schweren Unfall auf dem Immigrather Bahnübergang lassen fünf junge Menschen ihr Leben. EIn BLick zurück in das Jahr 1961.

 Die Unfallstelle am 29. August 1961. Der Bundesbahnmechaniker, der die Schranken versehentlich zu früh geöffnet hatte, wurde 1962 zu einer Bewährungsstrafe und 600 D-Mark Geldbuße verurteilt.

Die Unfallstelle am 29. August 1961. Der Bundesbahnmechaniker, der die Schranken versehentlich zu früh geöffnet hatte, wurde 1962 zu einer Bewährungsstrafe und 600 D-Mark Geldbuße verurteilt.

Foto: RP/Stadtarchiv Langenfeld

Alte Immigrather erzählen bis heute ihren Kindern und Enkeln davon. Mit das Schlimmste: Die Berghausener aus dieser Generation können es ihnen gleichtun. Am 29. August 1961 ereignete sich am damaligen Bahnübergang Immigrath, ziemlich genau dort, wo heute die Bahnunterführung ist, eines der schwersten Unglücke der Stadtgeschichte. Dreizehneinhalb Monate später, am 11. Oktober 1962, geschah nahezu das gleiche noch mal, diesmal am Bahnübergang Treibstraße in Berghausen, heute ein Fußgängertunnel. In beiden Fällen passierten zwei sich entgegenkommende Loks/Züge den Bahnübergang kurz hintereinander, in beiden Fällen öffneten sich die Schranken durch „menschliches Versagen“ von Bundesbahnmitarbeitern zu früh, in beiden Fällen waren junge Menschen, die auf dem morgendlichen Weg zur Arbeit, in die Ferien oder zur Schule über die Gleise eilen wollten, auf der Stelle tot. In Immigrath waren die fünf Opfer 14 bis 26 Jahre alt, in Berghausen starben drei Jungen aus dem Dorf, sechs, sieben und neun Jahre alt.