Langenfeld Ampeln bekommen Signale für Blinde
LANGENFELD · Für Blinde und Sehbehinderte soll das Überqueren von Straßen in Langenfeld sicherer werden.
Sämtliche Fußgängerampeln werden nach und nach mit akustischen und taktilen Signalen ausgestattet, so dass Blinde hören und ertasten können, wo der Überweg ist und ob die Fußgängerampel grün ist. Im Bau- und Verkehrsausschuss beschlossen die Stadtpolitiker einen CDU-Antrag, alle Langenfelder Ampeln mit Blindensignalen auszustatten.
Wie bei der abgebildeten Fußgängerampel an der Theodor-Heuss-Straße zwischen Rathaus und Seniorenheim gibt es vereinzelt Signalgeräte. Um festzustellen, ob die Ampel für Fußgänger auf Grün geschaltet ist, müssen Sehbehinderte die Unterseite des gelben Kästchens mit den drei schwarzen Punkten berühren und die Vibration ertasten. Wie CDU-Ratsherr Koesling in der Ausschusssitzung vortrug, müssten hör- und ertastbare Blindensignale an sämtlichen Ampeln Standard sein. „Mit einem Orientierungston zum leichteren Auffinden des Ampelmasts, vibrierendem Taster sowie Freigabeton aus dem Lautsprecher bei Grün.“
Unter dieser Maßgabe ist indes noch eine Menge zu tun. Denn es gibt in Langenfeld bislang, wie der städtische Verkehrsplaner Franz Frank einräumte, keine einzige solcher Ampeln. Die Kosten für eine entsprechende Umrüstung der sieben Ampelanlagen in städtischem Eigentum schätzte Frank auf etwa 60.000 Euro. Doch 53 weitere Ampelanlagen in Langenfeld gehören dem Land NRW, stehen überwiegend an den großen Ein- und Ausfallstraßen. „Deren Ausstattung mit solchen Blindensignalen würde etwa 600.000 Euro kosten.“ Zu solch einer Investition müsse der Landesbetrieb Straßen-NRW angewiesen werden. Der Ausschuss beschloss einstimmig, 60.000 Euro für dieses Jahr im Haushalt einzuplanen. Damit ließen sich die städtischen Ampeln etwa an der Grenz- und Talstrasße oder an der Richrather Straße/Steinrausch blindengerecht umbauen. Zudem beauftragten die Politiker die Verwaltung mit einem Konzept zur weiteren Umrüstung der 53 landeseigenen Anlagen.
Keine Mehrheit bekam im Ausschuss der SPD-Antrag, im Sinne von barrierefreien Bordsteinabsenkungen den im Haushalt für Gehweginstandhaltungen bereit stehenden Betrag von 50.000 Euro zu verdoppeln. Chefplaner Ulrich Beul zufolge reiche dieser Betrag, um die etwa bei Stadtteilbegehungen von Senioren diesbezüglich genannten Mängel zu beheben.