Eiserne Hochzeit im Hause Habig Ehe nach 65 Jahren „kein bisschen langweilig“

Langenfeld · „Nicht im Streit einschlafen“ – so lautet eine Empfehlung vom Jubelpaar Habig aus Langenfeld.

 Feiern heute ihre Eiserne Hochzeit:  Christine und Werner Habig aus Langenfeld.

Feiern heute ihre Eiserne Hochzeit:  Christine und Werner Habig aus Langenfeld.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

65 Jahre gemeinsamen Lebens sind nur wenigen Ehepaaren vergönnt. Werner (88) und Christine (86) Habig sehen darin „Grund zur Freude und Dankbarkeit“, erst recht weil die beiden Richrather noch gemeinsam in der eigenen Wohnung leben, und geistig top und körperlich relativ gut beieinander sind. Nach zwei Herz-Operationen im Vorjahr trauert Werner seiner früheren Beweglichkeit nach, und Christine sieht nach einer Augen-OP nur noch wenig. Zwei Töchter, vier Enkel, vier Urenkel leben in der Nähe und haben regelmäßig ein Auge auf das Jubelpaar. Früher war Werner als gelernter Handwerker in der Familie als Hilfe gefragt, inzwischen hat sich das Verhältnis umgekehrt, und er lobt: „Beide Schwiegersöhne sind tolle Handwerker“. Ehefrau Christine schätzt seine Kochkünste, „jeden Tag frisch“. Das Rezept für lange glückliche Ehejahre: „Nicht im Streit einschlafen“.

Begonnen hatte die eiserne Beziehung bereits vor 69 Jahren als Schreinergeselle Werner einen Freund nach Leichlingen begleitete, „weil dessen Freundin auch eine Freundin mitbrachte“. Die angehende Hauswirtschafterin Christine war für ihn danach Anlass genug, vier Jahre lang immer nach Leichlingen zu radeln. Als Christine endlich volljährig war, heirateten beide. Die Ehe wurde 1955 im Altenberger Dom geschlossen.

Radeln gehört neben der Shanty-Chor-Mitgliedschaft heute noch zu Herberts Lieblingsbeschäftigungen. Seine Klagen über die miserable Situation der Radfahrer am Bahnübergang Richrath wird er sicherlich auch Bürgermeister Frank Schneider vortragen, auf dessen Besuch er heute, am 4. Februar, hofft. Ansonsten lobt er seine Heimatstadt, insbesondere die Angebote für Senioren. Er selbst besucht den Seniorentreff in der Schützenhalle, 15 Jahre engagierte er sich als Übungsleiter für Senioren im Richrather Turnverein.

Drei Jahrzehnte war Werner im Richrather Osten als Schulhausmeister eine Insitution, erlebte die Schulentwicklung. Aus zwei konfessionellen Grundschulen wurde eine Gemeinschaftsgrundschule, es wurde angebaut, es folgten Kindergarten und Turnhalle. Aus der Wilhelm-Würz-Schule ausgelagerte Hauptschulklassen erhöhten die Schülerzahl in den Gebäuden. Letztendlich begleitete Habig auf dem Areal die Anfänge der Bettina-von-Arnim-Gesamtschule. Als Hausmeister war er beliebt, „die Kinder kamen mit ihren Problemen zu mir“. Geärgert haben ihn eher Lehrer, „die bei Verstößen wegschauten und mich den Buh-Mann spielen ließen.“

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