Streit mit der Stadt Flüchtlingshelfer in Langenfeld kämpft gegen Hausverbot

Langenfeld · Weil Hans Herres eher gegen als mit der Stadt Langenfeld arbeite, hat sie ihm den Helferausweis entzogen. Dagegen will er weiter vorgehen.

 Hans Herres aus Langenfeld sieht sich als Vertrauensperson für Flüchtlinge und will weiter helfen.

Hans Herres aus Langenfeld sieht sich als Vertrauensperson für Flüchtlinge und will weiter helfen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Hans Herres (75) hilft gern. Als die ersten Flüchtlinge im Jahr 2015 eintrafen, hat er sich sofort in der Flüchtlingshilfe engagiert. Der ausgebildete Bilanzbuchhalter war Schatzmeister in dem Verein, hat ihn aber dann – auf eigenen Wunsch, wie er sagt – verlassen und hilft seither den Flüchtlingen in den Unterkünften auf eigene Faust. Er begleitet sie zum Arzt, zur Verwaltung, er repariert Fahrräder oder übernimmt Besorgungen. Entdeckt er Missstände, prangert er sie bei der Stadt an. Etwa die Zustände in der ehemaligen Turnhalle Am Hang, wo die „Kinder auf dem Fußboden Hausaufgaben machen mussten“, oder die politische Haltung der Hausmeister, den Umgang der Verwaltungsmitarbeiter mit Flüchtlingen. In dicken Ordnern sammelt Herres seine Briefwechsel rund um seine ehrenamtliche Tätigkeit. Die Ordner bei der Stadt sind ebenso gut gefüllt. Die Stadt Langenfeld hat ihm vor etwa einem Jahr den Flüchtlingsausweis entzogen, der ihn berechtigt, die städtischen Unterkünfte zu betreten. „Er hat sich nicht an Absprachen gehalten“, begründet die Erste Beigeordnete Marion Prell den Entzug der Erlaubnis. Außerdem vermisse die Stadt bei ihm Kooperationsbereitschaft.