Langenfeld Kunstverein zeigt mediterrane Malerei nach Pop Art

Langenfeld · "Romain Burgy: Stadt - Leben": Das Werk des in Algier geborenen Künstlers besticht durch starke, freundliche Farben.

 Drei von mehr als hundert bei der Vernissage im Kunstverein: Elke Tenderich-Veit vom KVL, Vize-Bürgermeister Braschoss und Romain Burgy (r.).

Drei von mehr als hundert bei der Vernissage im Kunstverein: Elke Tenderich-Veit vom KVL, Vize-Bürgermeister Braschoss und Romain Burgy (r.).

Foto: de Clerque

Seine oft farbenfrohen Menschen, Gebäude, Stadtlandschaften erinnern an die Ästhetik von Comicstrips. Und doch will sich Romain Burgy nicht der Pop Art zuordnen lassen. "Manche Kenner nennen es Neo-Pop Art", sagt der 1952 in Algier geborene Künstler, der derzeit in den Räumlichkeiten des Kunstvereins Langenfeld (KVL) ausstellt. "Für mich ist das nicht wichtig. Als Maler muss man kein Kenner der Malerei sein, man muss ein Maler sein."

Zu Eröffnung der Schau "Romain Burgy: Stadt - Leben" kamen mehr als 100 Kunstinteressierte ins Souterrain des Kulturzentrums. Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Razeea Lindner begrüßte das Publikum als Hommage an den Künstler in dessen französischer Muttersprache. Vize-Bürgermeister Dieter Braschoss würdigte die Arbeit des Kunstvereins und dessen internationales Netzwerk. "Kunst reflektiert die Gesellschaft, in der wir leben", sagte Braschoss und äußerte den Wunsch, "dass unsere Städte so bunt und lebenswert sind, wie sie sich in den Bildern von Romain Burgy widerspiegeln".

KVL-Kuratorin Beate Domdey-Fehlau unterstrich das breite Spektrum der Kunstarten, die im Kunstraum des Kulturzentrums gezeigt würden. Neben zuletzt minimalistischen Skulpturen nun die farbenfrohe Welt des Romain Burgy.

Der in Südfrankreich beheimatete Maler ist seinen eigenen Weg gegangen, abseits von den großen Kunstströmungen der letzten Jahrzehnte. Burgy spürt den Menschen nach und schaut, wie sie leben, betrachtet Wohnort und Lebensgemeinschaft. Seine eigenen Lebens- und Wohnerfahrungen sind vielfältig. Während vieler Studienaufenthalte lernte er neben Nordafrika unterschiedlichste Städte und Stadtformen kennen, die in seine Kunst einfließen.

Burgys Bilder sind bunt und freundlich. Dabei bestimmt die Grundfarbe Blau seine Werke. Blau steht für Himmel und Wasser, die Farbe symbolisiert Hoffnung und Harmonie. Die Kunstwerke strahlen einen grenzenlosen Optimismus aus, der Künstler erzählt von einer schönen, menschlichen Welt.

Burgy zeigte sich bei der Vernissage überwältigt von dem großen Interesse an seiner Kunst. Malen sei immer sein "rettender Anker" gewesen, erklärte er, gerade während der schweren Zeiten, die er in Algerien erlebt habe. Deshalb sei Farbe, die positiv stimme, auch werkbestimmend.

Inspiration seiner Kunst ist das Mediterrane, dessen Poesie und Licht ihn wie viele faszinieren. "Obwohl ich die Natur nicht kopiere, ist sie doch ein Vorbild", sagt Burgy, betont aber zugleich: "Wenn ich einen Baum male, dann suche ich ihn nicht aus, ich schaue mir nicht mal einen an. Mein Baum wird ein Baum sein, der nicht existiert."

(RP)
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