Monheim Kulturwerke holen Stars nach Monheim

Monheim · Wiener Sängerknaben, Jürgen von der Lippe, Manfred Mann’s Earth Band – die erste Spielzeit glänzt durch Prominenz.

 Martin Witkowski, Geschäftsführer der städtischen GmbH, stellt das erste richtige Programm der Kulturwerke vor.

Martin Witkowski, Geschäftsführer der städtischen GmbH, stellt das erste richtige Programm der Kulturwerke vor.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Das 234 Seiten starke Heft mutet an wie ein Ausstellungskatalog. Der Einband changiert von hellblau bis braun, ist rostig rau und verweist auf den historischen Charme der Kulturraffinerei K 714, die ab 2023 als fester Spielort in der Stadt am Rhein zur Verfügung stehen soll. Eine  „1“ ist ausgestanzt. Das Monheimer Kulturprogramm für die Spielzeit von August 2019 bis Juni 2020 ist da. „Die Kulturwerke feiern damit auch ihren ersten Geburtstag“, sagt Martin Witkowski, Geschäftsführer der Kulturwerke GmbH, der seit September für Kultur, Tourismus und Brauchtum in der Stadt zuständig ist.

Bei der Planung von Theater-, Musik- und Comedy/Kabarett-Veranstaltungen hat er deshalb viele Gruppen im Blick sowie das Ziel, die Stadt mit einem ambitionierten Programm als Kulturstandort bekannt zu machen. Dafür hat er ein Paket geschnürt, auf dessen Erfolg er selbst gespannt ist. „Wir sind als Kulturwerke noch jung, wollen etwas wagen, ausprobieren und uns entwickeln“, erläutert er.

 Sebastian Pufpaff gastiert im September in Monheim.

Sebastian Pufpaff gastiert im September in Monheim.

Foto: Manuel Berninger

„Die Rahmenbedingungen in der Stadt Monheim sind gut“, sagt der Kulturchef und weiß sich dabei eins mit Bürgermeister Daniel Zimmermann, der in einem Grußwort vor allem den Wunsch hervorhebt, Kultur für alle zu machen. Das Spektrum reicht von Bewährtem wie dem Mondscheinkino bis hin zu Veranstaltungen für unter Einjährige sowie Hochkarätigem, wo der Leser sich die Augen reibt und fragt: „Sind das die Echten?“.

 Die Wiener Sängerknaben bei einem gemeinsamen Konzert mit dem Dresdner Kreuzchor.

Die Wiener Sängerknaben bei einem gemeinsamen Konzert mit dem Dresdner Kreuzchor.

Foto: epd/Matthias Rietschel

Neu im Programm sind Klassikkonzerte. Unter der Rubrik Piano Solo hat Witkowski die obligatorischen Bechsteinkonzerte in der Musikschule verortet. Mit Ferhan & Ferzan Önder, Olga Scheps und Caspar Frantz holt er international bekannte Pianisten nach Monheim, für die er eigens die St.-Gereon- und die Friedenskirche als neue Spielorte einführt. Für die Chorkonzerte hat Witkowski den Knabenchor Dresden, die Wiener Sängerknaben, den Tölzer Knabenchor und den RIAS Kammerchor aus Berlin verpflichtet. Orchesterkonzerte von „Festival Strings Lucerne“ mit Raphalea Gromes, dem „Venice Baroque Orchestra mit Avi Avirtal“ sowie dem Concertgebouw Kammerorchester Amsterdam mit Niek Baar stehen auf dem Spielplan – Orchester mit Auftritten in der ganzen Welt. „Das ist keine Selbstverständlichkeit, dass diese Chöre und Orchester nach Monheim kommen“, sagt Witkowski, der seine Netzweke dafür genutzt hat. Die Eintrittspreise dafür liegen deutlich unter den sonst üblichen. „Das können wir nur machen, weil die Stadt das Programm unterstützt“, so Witkowski.

 Jürgen von der Lippe greift in die Saiten seiner Gitarre.

Jürgen von der Lippe greift in die Saiten seiner Gitarre.

Foto: RP/Andreas Bretz

In der Rubrik Rock, Pop und U-Musik kommt Manfred Mann’s Earth Band nach Monheim. Außerdem werden unter anderen Heinz Rudolf Kunze, Gitte Haenning & Band sowie die Queen Revival Band und Goldplay, eine Tribute-Band für Coldplay-Fans, auftreten.

Sebastian Pufpaff, Alice Hoffmann, Benaissa, Maddin Schneider, Erkan & Stefan sowie Jürgen von der Lippe ergänzen den Reigen der Comedians und Kabarettisten, die ab September in Monheim auftreten.

Das Theaterangebot reicht vom Maskentheater (Teatro Deluso) über „#Berlinberlin – von Menschen und Mauern“ (Theater Strahl Berlin) über Blackout von Marc Eisberg (Westfälisches Landestheater) bis zu Klassikern wie „Der kleine Lord“ (A.Gon Theater München) oder „Diner for One – wie alles begann“ (Theater Poetenpack).

Geplant sind darüber hinaus Schiffsfahrten mit Kultur an Bord, Gartenkonzerte und die Öffnung der Mackpyramide ab dem Tag des offenen Denkmals. Das Familienprogramm liefert Angebote schon für die Kleinsten – etwa „Mampf“, eine Tanz- und Klangperformance für Kinder ab null. Die Projekte sind für Kitas und Schulen buchbar – gratis, betont Witkowski. Das aufwändig gestaltete Programm ist nach Daten und Rubriken geordnet, jeweils mit Erläuterungen und Fotos versehen. Die vielen Spielstätten werden am Ende beschrieben. „Diese werden wir je nach Genre entsprechend gestalten“, sagt Witkowski und verspricht spannende Bühnenbilder. Ein Kulturbus ist in Zusammenarbeit mit den Bahnen der Stadt Monheim geplant.

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