Monheim Ulla Hahn öffnet Monheims Kulturraffinerie K 714

Von Heike Schoog · Die Monheimer Autorin Ulla Hahn liest in der Kulturraffinerie K 714 und eröffnet diese als Veranstaltungsort.

 Ulla Hahn hat in der Kulturraffinerie K 714 aus ihrem vierten Band „Wir werden erwartet“ gelesen.

Ulla Hahn hat in der Kulturraffinerie K 714 aus ihrem vierten Band „Wir werden erwartet“ gelesen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Schrauben auf dem Boden der ehemaligen Shell-Abfüllhalle sind weggefegt, rote Teppiche ausgerollt. Lichteffekte heben den morbiden Charme der am Rhein gelegenen Kulturrafferie K 714 hervor. Martin Witkowski und sein Team von den Kulturwerken haben ganze Arbeit geleistet, damit der erste Abend gelingt.

„Lommer jonn“: Auf zur Premiere in der Kulturraffinerie, die bis zum Beginn der Umbauarbeiten (2020) noch genutzt werden kann. 300 sind gekommen. Dr. Ulla Hahn, die in Monheim aufgewachsene Autorin, liest im Rahmen des 1. Monheimer Literaturfestes aus dem vierten und letzten Band ihrer autobiographischen Romanreihe: „Wir werden erwartet“. Bürgermeister Daniel Zimmermann: „Es ist uns eine Ehre, den Monheimern die Shell-Halle mit Ihrer Lesung zurückzugeben.“

„Lommer jonn“, beginnt Hahn zu lesen und führt ihre Zuhörer zurück an den Anfang, als ihre Romanfigur Hilla Palm an der Hand des Großvaters zum Rhein spaziert, um Buchsteine zu suchen. „Lommer jonn“ eröffnet jeden den vier Bände und leitet einen weiteren Abschnitt in Hillas Entwicklung ein. Im vierten Band sind es auch die Erfahrungen mit der 68er Bewegung.

Maren Jungclaus vom NRW-Literaturbüro moderiert die Lesung, spricht den autobiographischen Ansatz an, und dass Ulla Hahn bis heute mit ihrer Vergangenheit in der DKP hadert. „Vieles, aber nicht alles ist autobiographisch.“ Es lasse sich freier Schreiben unter der Maske des Romans, sagt sie. Hahn hat die Auszüge gut ausgewählt, liest auch von Onkel Scheng, der bei der Rhenania (Vorgänger von Shell) gearbeitet hat.

Die Zuhörer scheinen „ihre“ Ulla Hahn gut zu kennen, schmunzeln, lachen, leiden mit, schütteln den Kopf, wenn sie im vierten Band zurückblickt. Noch einen Band wird es nicht geben, sagt Hahn unmissverständlich. Sie will aber gern dabei sein, wenn die Kulturraffinerie nach dem Umbau (2022/23) eröffnet wird. Das möchten auch viele Zuhörer gern, die bei einem feinen Imbiss von Hilgers Catering über Lesung und Gebäude plaudern.

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