Kreis Mettmann Kreis-Polizei sauer über Werbevideo
Kreis Mettmann · "Wir schämen uns fremd. Dass für so etwas Steuern ausgegeben werden", sagt Udo Kutsche, Personalratsvorsitzender der Kreispolizei. Er ist ebenso entsetzt über den Polizeiwerbefilm im Netz wie die anderen Kollegen in NRW.
Abgesehen davon, dass zwei Schauspieler mit "einem grässlichen Ghettoblaster" auf den Schultern mit sinnlosen Rap-Gesang "Thorben" als Neuling bei der Polizei willkommen heißen, ärgert sich Kutsche "über die lächerliche Verkleidung aus dem Kostümverleih."
"Da stimmt aber auch nichts ", sagt er ärgerlich, "das Schauspielerpärchen in Uniform trägt blaue Mützen, statt weiße, auf der Mütze fehlt außerdem die Konkarde (Deutschland-Abzeichen), die beiden Polizisten haben keine Dienstwaffe, keine Handfesseln, kein Funkgerät und kein Reizstoffsprühgerät dabei, die aber zur Standardausrüstung der Polizei gehören."
Fast täglich werden in der Mettmanner Behörde Beschwerden über den misslungenen Werbefilm an den Personalratvorsitzenden herangetragen. "Alle sind entsetzt. So einen Quatsch haben wir noch nie gesehen", sagt Kutsche. "Ich bin mir wirklich nicht zu schade, für den einen oder anderen Scherz herzuhalten: Aber dieses Video ist ein abgrundtief schlechter Fake", teilt der Rechtsschutzbeauftragte Michael Lieske aus Langenfeld seinen Polizei-Kollegen in Mettmann in einem Rundschreiben mit. Darüber hinaus sei das Video auch noch diskriminierend und fremdenfeindlich, weil nur Männer und keine einzige Frau als neue Polizisten angesprochen werden. Und davon sei keiner mit erkennbarem Migrationshintergrund gewesen.
