Kreis Mettmann Schnäppchenjagd zum Jahreswechsel

Kreis Mettmann · Direkt nach Weihnachten haben viele Geschäfte Preise massiv reduziert. Schlussverkäufe sind seit 2004 nicht an bestimmte Zeitspanne gebunden.

 Als Schnäppchen bei „Bella Moden“ zeigt Gabriela Schäfer einen Daunenmantel mit deutlich reduziertem Preis.

Als Schnäppchen bei „Bella Moden“ zeigt Gabriela Schäfer einen Daunenmantel mit deutlich reduziertem Preis.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Die junge Verkäuferin in einem Hildener Warenhaus etikettiert unermüdlich die unzähligen Rollen mit dem übrig gebliebenen Weihnachtsgeschenkpapier neu: Statt 1,29 Euro wie bis zum 24. Dezember kostet das Verpackungsmaterial jetzt gerade mal 50 Cent. Wenige Meter weiter klebt eine andere Verkäuferin rote „Sale“-Schilder in die Schaufenster eines Schuhgeschäftes. Der Peisnachlass hat in etlichen Läden direkt nach den Festtagen begonnen.

Bei Eveline Flüchter machen sich Sonderangebote im Portemonnaie so richtig bemerkbar, weil sie in ihrer kleinen Hildener Boutique „Alice“ nur Kleidung höheren Preissegmentes verkauft. „Hier zum Beispiel“, erklärt die Inhaberin und nimmt eine braune Kurzjacke aus weichem Nappaleder von der Stange, „diese Jacke kostet normalerweise 499 Euro. Jetzt gewähre ich 30 Prozent Nachlass, das bedeutet, dass sie jetzt für 350 Euro verkauft wird.“ Ein paar edle und enge dunkelbraune Lederstiefel sind von 399 auf 249 Euro reduziert. „Ich weiß, dass andere Geschäfte 50 Prozent oder mehr gewähren, aber bei uns kaufen in erster Linie Kunden ein, die auf Reduzierungen in der Regel nicht so angewiesen sind. Und wir kalkulieren unsere Preise natürlich anders als die großen Ketten, die ihren Umsatz über Menge machen.“

Wo auch immer man hinschaut, die roten Schilder, die auf die Sonderkonditionen hinweisen, leuchten überall und ziehen viele Kunden in die Läden. Das Unterwäsche- und Dessousfachgeschäft Hunkemöller wirbt mit einem Standschild und dem Slogan „Saxy Sale- buy now or cry later“- viele Kundinnen stöbern intensiv, erkundigen sich bei Verkäuferin Erika Förster nach der richtigen Größe, einer anderen Farbe, eine Kundin entscheidet sich für ein rotes Negligé für 17,99 Euro. „Wir reduzieren immer in drei Etappen“, erläutert  Förster, während sie die Ware in eine Tüte packt. „Ab dem ersten Tag nach den Weihnachtstagen geben wir 50 Prozent,  dann in etwa zwei Wochen und Ende Januar wird nochmals Nachlass gewährt.“

Die Gründe für den frühen Abverkauf liegen zum einen darin, das Lager für die neue Saisonmode frei zu machen, zum anderen aber auch, wie etwa bei Ingo Schulz, dass die Inventur in wenigen Tagen ansteht. „Mit weniger Ware geht’s leichter“, erklärt der Inhaber von „Lebenslust“- dem Pop-up-Geschenke- und Dekoladen in Langenfeld. Bei ihm werden vor allem hochwertige Weihnachtsartikel abverkauft, ein Engel aus Stahl- und Metallkonstruktion geht statt wie bisher für 90 Euro nun für 45 Euro weg. Es ist gang und gäbe, dass jetzt schon die Preise purzeln. „Der Verband empfiehlt zwar, den Winterschlussverlauf erst Ende Januar zu starten“, erklärt Detlev Mayer vom Schuhgeschäft Dema in Ratingen, „aber wer das macht, hat alles verpasst.“

Gabriela Schäfer von „Bella Moden“ in Mettmann zeigt einer Kundin einen warmen olivfarbenen Daunenmantel. Vor wenigen Tagen noch hat er 129 Euro gekostet, jetzt ist er für die Hälfte ausgezeichnet. Und das ist noch längst nicht das letzte Wort für Gabriela Schäfer. „Mit mir kann man reden und ich entscheide im Einzelfall auch schon mal, dem Kunden noch ein wenig mehr entgegen zu kommen.“

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