Langenfeld Krankenhaus St. Martinus wird größer

Langenfeld · Für acht Millionen Euro wird der bislang eingeschossige Trakt neben dem Eingang um drei Etagen aufgestockt.

 Stephan Muhl zeigt den eingeschossigen Trakt, der um drei Etagen aufgestockt wird.

Stephan Muhl zeigt den eingeschossigen Trakt, der um drei Etagen aufgestockt wird.

Foto: Matzerath

Das Richrather Krankenhaus St. Martinus wird größer. In Zeiten, in denen Kliniken wie etwa in Monheim geschlossen wurden oder um ihr Fortbestehen kämpfen, ist dieser angekündigte Ausbau ein klares Bekenntnis zum Standort an der Klosterstraße. Acht Millionen Euro investiert der Krankenhausbetreiber GFO (Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe mbH) nach eigenen Angaben in den Ausbau, der schon im März starten und im Herbst 2017 abgeschlossen sein soll. Der bislang eingeschossige Trakt rechts neben dem Haupteingang wird laut GFO-Regionaldirektor Dr. Jörg Kösters um drei Etagen aufgestockt. Hierdurch werde vor allen "mehr Komfort für die Patienten geschaffen". Die Investition komme aber auch der medizinischen Versorgung zugute.

"Wir wollen dazu kommen, dass künftig zu jedem Patientenzimmer ein eigenes Bad mit Toilette gehört", sagt St. Martinus-Verwaltungsdirektor Stephan Muhl. Insbesondere in den so genannten Nordstationen über dem Haupteingang teilten sich heute Patienten aus zwei Zimmern eine solche Nasszelle. "Durch den Erweiterungsbau wird die Zahl unserer heute 188 Betten nicht erhöht. Aber es gibt deutlich mehr Platz, um den Standard und Komfort so zu verbessern, dass er den Erwartungen besser entspricht." Dazu gehörten künftig auch Aufenthaltsräume in jeder Etage, so dass Patienten mit Besuchern ihr Zimmer auch mal verlassen können.

"Die Ansprüche der Menschen werden individueller", merkt Kösters an. Patienten, die über ihre Kranken- oder eine Zusatzversicherung so genannte Wahlleistungen gebucht haben und ausschließlich im Ein- oder Zweitbettzimmer liegen wollen, werden heute in entsprechenden Räumen übers ganze Klinikgebäude verteilt. Kösters: "In der dritten Etage des Neubaus wird diese Patientengruppe künftig zentral untergebracht. Das erleichtert die Versorgung."

Die 8-Millionen-Investition ermöglicht auch eine Erweiterung der Intensivstation. Die Schließung des Monheimer Krankenhauses mit vier Intensivbetten im Sommer 2013 hat im St. Martinus den Bedarf spürbar erhöht, sagt Kösters. Deswegen erhöhe die GFO die Zahl der Intensivbetten von sechs auf acht.

Seit Monheim kein Krankenhaus mehr hat, ist nach den Worten von Muhl auch die eigene Notaufnahme sehr viel voller als zuvor. Deswegen würden auch der Funktionstrakt und der Operationsbereich erweitert. Das gesamte Projekt sei im Hinblick auf die Hygiene mit der hierfür als beratende Expertin tätigen Fachärztin Dr. Edith Fischnaller abgestimmt. "Die hat ein strenges Auge auf die Hygienestandards."

Die Bauarbeiten sind Muhl zufolge in vier Abschnitte gegliedert. Zunächst werden die Intensivbetten in einen anderen Bereich verlegt, so dass die dann leere Station komplett saniert werden kann. Parallel werde in den nächsten Wochen der Kran aufgestellt und mit dem Bau der drei neuen Stockwerke begonnen. Zusätzlich werde die Ambulanz erneuert. "Wenn der Neubau fertig ist, werden die Patientenzimmer in den Nordstationen saniert. Es ist wichtig, dass uns während der Umbauphase möglichst wenig Betten verloren gehen."

(mei)
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