Langenfeld Krankenhaus-Mitarbeiter streiken für Neueinstellungen

Langenfeld · Zehn Minuten lang legen die Mitarbeiter der LVR-Klinik Langenfeld heute die Arbeit nieder - zwischen 13 und 13.10 Uhr. Damit beteiligen sie sich an einer bundesweiten Streikkette, die die Gewerkschaft Verdi organisiert hat.

Mit der Aktion machen die Beschäftigten ihrer Enttäuschung über den Gesetzentwurf zur Krankenhausreform Luft, den die Bundesregierung am 11. Juni veröffentlicht hat. "Die Regierung kennt die dramatischen Auswirkungen der Personalnot für Patienten, doch sie handelt nicht", sagte Willi Oberländer, Gewerkschaftssekretär des Verdi-Bezirks Rhein-Wupper. Ein Pflegeförderprogramm für eine bis 3,5 Pflegestellen pro Krankenhaus bringe den Patienten nicht die dringend notwendige Verbesserung in der Versorgung.

Nach Rechnung der Gewerkschaft fehlen an der Landesklinik 121 Stellen im Pflegebereich, 58 am St. Martinus-Krankenhaus Langenfeld. Letzteres ist eine Zahl, die Elmar Reitz, stellvertretender Vorsitzer der Mitarbeiter-Vertretung der Martinus-Klinik, so nicht bestätigen will. "Es gibt keine belastbaren Zahlen oder Konzepte zu diesem Thema", sagt er.

Insgesamt arbeiten im Martinus-Krankenhaus 340 Menschen, 180 davon in der Pflege. Reitz bestätigt jedoch, dass Personal fehlt. An der Streikaktion heute werde sich das Krankenhaus jedoch nicht beteiligen. "Wir sind nur punktuell bei Kundgebungen und Aktionen, unterstützen aber die Ziele", sagt er.

In der Langenfelder LVR-Klinik (1100 Mitarbeiter, davon die Hälfte in der Pflege) treffen sich die Streikenden vor dem Personalratsbüro auf dem Klinikgelände, bestätigt Oberländer auf Anfrage. Er werde selbst vor Ort sein.

Der Streik soll auch als Signal ins pfälzische Bad Dürkheim wirken, wo heute die Gesundheitsministerkonferenz der Länder tagt. In Berlin trifft sich der Gesundheitsausschuss des Bundestags. Verdi fordert ein Gesetz zur Personalbemessung in Krankenhäusern und dessen Finanzierung.

(og)
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