Monheim Kommentar: Verbindlich und einschüchternd

Monheim · Freundlich und verbindlich gaben sie sich, die Salafisten, die am Samstag vorm Monheimer Rathaus den Koran verteilten. Natürlich ist es ihr gutes Recht, in der Öffentlichkeit für ihren Glauben zu werben.

In Deutschland herrscht Religionsfreiheit. Anders als etwa in Frankreich und entgegen dem Bemühen aggressiver Atheisten wurde Religion hierzulande auch noch nicht zur Privatsache degradiert. Doch für die Salafisten — wie auch für alle anderen Fundis und Radikalinskis religiöser oder politischer Art — gilt: An den Taten sollt ihr sie erkennen! Und da ist höchstes Misstrauen angebracht. Am Samstag wurde der Berichterstatter der RP von einem jungen Araber mit akkurat getrimmtem Bart gefilmt und vor laufender Kamera befragt: Wer er sei? Was er so mache? Warum er so viel mitschreibe? Auf seine Nachfrage hin, wofür die Aufnahmen verwendet würden, bekam unser Mitarbeiter die Antwort: Er brauche sich keine Sorge zu machen, das sei bloß für ein Video für die Internet-Seite zur Koran-Aktion. Der Einschüchterungsversuch gelang (zum Teil): "Mir war doch etwas mulmig zumute", beschreibt unser Reporter seine Gefühlslage. THOMAS GUTMANN

(RP)
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