Monheim Klassische Brettspiele begeistern Kinder

Monheim · Der neu eingerichtete Spiele-Nachmittag im Mehrfamilienhaus (Eki-Haus) wird von Kindern inzwischen gern genutzt.

 Max Kosizki (re) und Monika Oetker (hinten) organisieren den neuen Spiele-Nachmittag im Eki-Haus - mit klassischen Spielen.

Max Kosizki (re) und Monika Oetker (hinten) organisieren den neuen Spiele-Nachmittag im Eki-Haus - mit klassischen Spielen.

Foto: RALPH MATZERATH

"Können wir Seilchenspringen?". Die siebenjährige Esra weiß genau, was sie will. Mit anderen Kindern wartet die kleine Türkin darauf, dass Monika Oetker die gewünschten Spielutensilien aus dem Eki-Haus holt. Seit einigen Wochen gehört der "Spiele-Nachmittag" am Mittwoch zum Angebot des Mehrgenerationenhauses im Berliner Viertel.

Die rüstige Ruheständlerin, ihr 19-jähriger"Assistent" Max Kosizki und die etwa zehn Kinder im Grundschulalter, die an diesem Tag beschäftigt werden wollen, belegen das Funktionieren des generationenübergreifenden Miteinanders. "Die alten, klassischen Spiele, für drinnen und draußen stehen bei uns im Mittelpunkt", erklärt Monika Oetker die Absicht, eine Ergänzung oder sogar echte Alternative zu den mit Computern, Handys oder Spielekonsolen überwiegend technisch dominierten Freizeitbeschäftigungen junger Menschen zu bieten.

Noch ist nicht sicher, ob es gelingt. "Aller Anfang ist schwer, und wir wollen es wenigstens probieren", räumt Anke Wieland, Koordinatorin im Mehrgenerationenhaus ein. Monika Oetker, früher Leih-Oma und Nachhilfelehrerin, und Anke Wieland haben die Idee für die Grundschulkinder des Viertels im Rahmen des Arbeitskreises "Prävention" entwickelt. Sie schafften Spiele an, druckten Flyer und Ende Februar haben sie mit zunächst wenigen Besuchern begonnen. In den Osterferien gab es eine Pause. Jetzt entwickelt sich ein Stammpublikum, oft sitzen die Angehörigen derweil vor dem Haus und plaudern..

"Die Kinder wollen gerne was Neues kennenlernen", erzählt Max. Allerdings: "Am besten sind Spiele, die schnell zu begreifen sind". Anfangs wird es schon mal etwas laut und hektisch. "Alle wollen alles auf einmal", berichtet Max Kosizki, der sich zum Altenpfleger ausbilden lässt und schon seit längerem ehrenamtlich als Praktikant im Eki-Haus hilft.

Bei Regen sind Mensch-Ärgere-Dich, Halma oder Dame und Mühle in einem der Innenräume angesagt, bei warmem Wetter sind Seilchen, Bälle und Hüpfkästchen unmittelbar vor der Tür gefragt. Für Büsra Özer, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Ägäischen Kulturverein Monheim, stellt das Angebot im Eki-Haus eine willkommene Ergänzung der in ihrem Verein angebotenen Hausaufgabenbetreuung dar. "Dabei können die Kinder wunderbar entspannen".

Der Spielenachmittag steht auch in Konkurrenz zum vermehrten Ganztagsunterricht an den Monheimer Schulen. "Viele Kinder sind so lange in der Schule, dass sie keine Zeit für zusätzlichen freiwillige Angebote im Nachmittag haben", bedauern die Betreuer.

(mmo)
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