Langenfeld/Leverkusen Kirchenkreis schrumpft auf zwölf Gemeinden

Langenfeld/Leverkusen · Manfort wird auf Beschluss der Synode aufgelöst und teils Wiesdorf, teils Schlebusch zugeschlagen.

Langenfeld/Leverkusen: Kirchenkreis schrumpft auf zwölf Gemeinden
Foto: Evangelischer Kirchenkreis

Die Manforter Johanneskirche bleibt weiterhin Gottesdienststätte. Das haben die gut 100 Abstimmungsberechtigten der Kreissynode in Langenfeld beschlossen. Die Kirchengemeinde allerdings wird zum 1. Januar 2018 aufgelöst. Das heißt, ab dem nächsten Jahr zählt der Evangelische Kirchenkreis Leverkusen nur noch 12 statt bislang 13 Gemeinden in den fünf Kommunen Leverkusen, Leichlingen, Burscheid, Langenfeld und Monheim. Die Lösung, die man nach fast zweijährigen Überlegungen gefunden hat, hört sich nicht ganz einfach an. Das ist sie auch nicht, denn es handelt sich um einen Einzelfall.

Weil die einst reiche, aber sehr stark geschrumpfte Manforter Gemeinde auf lange Sicht nicht in der Lage wäre, ihre Gebäude zu unterhalten, ist nun die Gemeinschaft eingesprungen. Die denkmalgeschützte Kirche mit Gemeindezentrum, Kita, Pfarrhaus und Mitarbeiterwohnhaus wird vom Kirchenkreis übernommen. Der tritt auch die Rechtsnachfolge am Kapitalvermögen an, das sich auf Immobilie und Inventar bezieht. Die Gemeindegrenzen werden neu gezogen, der größte Teil (975 Gemeindeglieder) wird Wiesdorf, der kleinere hinter der Bahnlinie (590 Gemeindeglieder) Schlebusch zugeschlagen. So findet beispielsweise Konfirmandenunterricht künftig in den Nachbargemeinden statt. Die sorgen mit ihrem Personal allerdings dafür, dass in der Johanneskirche weiterhin Sonntagsgottesdienste stattfinden können. Eine eigene Pfarrstelle hat Manfort schon seit Jahresanfang nicht mehr. Der langjährige Pfarrer Jürgen Berghaus arbeitet seitdem auf Kirchenkreisebene. In diesem Jahr ist noch wöchentlich Gottesdienst in der Johanneskirche, ab 2018 dann 14-täglich, außerdem an Feiertagen. Die Kirchengemeinden Wiesdorf und Schlebusch übernehmen für die ersten drei Jahre die vollen Kosten, ab 2021 bis 2027 sinkt dieser Anteil um jeweils ein Achtel.

Die Gemeindegruppen können so weiterarbeiten wie bisher. Die Kindertagesstätte schließt sich dem Kita-Verbund im Kirchenkreis an. Außerdem ist geplant, das neue Manforter Nachbarschaftszentrum in den kirchlichen Räumen anzusiedeln. Dieser Prozess wird vom Diakonischen Werk begleitet. "Die Johanneskirche als Gottesdienststätte zu erhalten, war uns ein wichtiges Anliegen", betont Assessor Bernd-Ekkehard Scholten. Ebenso die Übernahme aller kirchlichen Mitarbeitenden. Das hat man geschafft, allerdings sind sie künftig bei unterschiedlichen Arbeitgebern unter Vertrag.

Ein weiteres wichtiges Thema auf der Synode war die Entwicklung der Diakonie, die langfristig in eine eigene Rechtsform geführt werden muss. Bis zur Herbstsynode 2018 soll der Geschäftsführende Ausschuss des Diakonischen Werkes Vorschläge erarbeiten und die Konsequenzen aufzeigen. Begonnen hatte die Kreissynode mit einem Vortrag von Präses Manfred Rekowski über den Umgang mit populistischer Politik (die RP berichtete).

(RP)
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