Erste Gerichtsprozesse im „Komplex Bergisch Gladbach" Kindesmissbrauch: Langenfelder bleibt tatverdächtig

Langenfeld/Bergisch Gladbach · Im so genannten „Kindesmissbrauchskomplex Bergisch Gladbach“ laufen vor Gerichten in Mönchengladbach und Moers jetzt die ersten Prozesse. Ermittlungen laufen weiter gegen einen 34-jährigen Langenfelder.

 Symbolbild

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Foto: Julian Stratenschulte dpa

Wie im überregionalen Teil unserer Zeitung berichtet, soll ein bundesweites Netzwerk von Sexualverbrechern – teilweise ihre eigenen – Kinder missbraucht und Bilder der Taten in einem illegalen Internet-Chat mit rund 1800 Mitgliedern getauscht haben. Die Zahl der identifizierten Opfer lag zum Jahresbeginn bundesweit bei 36. Gegen 51 Tatverdächtige in zwölf Bundesländern werde ermittelt, sagte NRW-Innenminister Herbert Reul im Januar. Auch ein 34 Jahre alter Langenfelder gehört weiter zu den Tatverdächtigen, sagte am Freitag der Kölner Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer auf Anfrage unserer Zeitung. Gegen diesen Mann bestehe „hinreichender Tatverdacht“ des sexuellen Missbrauchs. Weil das Amtsgericht Köln nach der Wohnungsdurchsuchung und vorläufigen Festnahme des Langenfelders Ende letzten Jahres indes keine ausreichende Beweislage für einen „dringenden Tatverdacht“ gesehen habe, sei der Mann aus der Untersuchungshaft entlassen worden. „Unsere Ermittlungen gegen ihn laufen weiter“, versicherte Bremer. „Wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern und des Besitzes sowie Verbreitens von Kinderpornographie. Gegenwärtig werten die Ermittler Datenmaterial in nicht unerheblichem Umfang aus.“ Über die unlängst gebildete Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime liefen die Ergebnisse in diesem nach dem Ausgangsort der Ermittlungen benannten Missbrauchskomplex Bergisch Gladbach zusammen. „Es gibt NRW-weit Anklagen. Wo die Gerichtsprozesse laufen, richtet sich nach den Tatorten.“

(mei/dpa)
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