Monheim Kicker haben ihre Kabine flottgemacht

Monheim · Die Spieler des FC Monheim gestalteten in der fußballfreien Zeit einen alten Container zu ihrem neuen Kabinentrakt um.

 Sie sind stolz auf die neue Kabine: Alessandro Petri, Karim El Fahmi, Dennis Ruess, Alexander Deget, Philipp Hombach und Manuel Windges (v. r.).

Sie sind stolz auf die neue Kabine: Alessandro Petri, Karim El Fahmi, Dennis Ruess, Alexander Deget, Philipp Hombach und Manuel Windges (v. r.).

Foto: MATZERATH

Von außen ist der Anblick der renovierten Mannschaftskabine des FC Monheim (FCM) eher unspektakulär. Ein großer silberner Container steht auf dem Gelände des Landesligisten. Dass die erste Mannschaft des FCM von ihrer alten Kabine direkt am Spielfeld in diesen umzieht und dort zukünftig von Trainer Karim El Fahmi auf das bevorstehende Spiel eingeschworen wird, kann man sich im ersten Moment kaum vorstellen.

Betritt man jedoch das Innere des Containers, ist der äußere Eindruck wie weggeblasen. In den Vereinsfarben Blau und Weiß glänzt der neue Kabinentrakt. Der Geruch des frisch verlegten Bodens hängt noch im Raum. "Das hat die Mannschaft alles allein gemacht", sagt der zweite Vorsitzende Karl-Peter Ruess und blickt dabei stolz drein. Nach dem Aufstieg in die Landesliga und der wohl erfolgreichsten Saison in der Vereinsgeschichte, hatte die Mannschaft beim Vorstand angefragt, ob man die Kabinen des Containers erneuern könnte.

"Die Spieler mussten nur eine Kleinigkeit abklären, dann stand dem Projekt nichts mehr im Wege", erläutert Ruess, der dem Team jedoch auch klarmachte, dass der Verein nur wenig finanzielle Unterstützung für die Realisierung des Umbaus liefern könnte. Dem Wunsch der Spieler nach einer selbst gestalteten Kabine tat das aber keinen Abbruch, und so beschloss das Team, in Eigeninitiative die Renovierung vorzunehmen. Dreimal in der Woche und jeden Samstag waren rund sechs Mann auf der Baustelle zu finden, damit der Container, der früher ausschließlich für die Spiele und Trainingseinheiten auf dem Aschenplatz als Umkleide genutzt wurde, noch vor Beginn des Trainingsauftaktes fertiggestellt werden konnte.

Das Ergebnis nach vier Wochen harter Arbeit kann sich sehen lassen. Die offenen Spinde sind in weißem Holz gehalten. Der Name jedes Spielers ist in blauer Farbe aufgedruckt. In der Mitte des Raumes steht ein ebenfalls weißer Tisch, und selbst die für einen Flachbildfernseher zugehörige Ablage ist bereits angebracht. Das Ergebnis ist beeindruckend und wirkt professionell.

Die Tatsache, dass die Spieler nahezu komplett in Eigenregie den Umbau vorgenommen haben, schreibt der Arbeit des Teams eine noch höhere Bedeutung zu. Lediglich bei der Verlegung des Bodens nahm die Mannschaft einen Experten zu Hilfe. "Wir sind begeistert von dem Ergebnis", bestätigt auch Ruess im Namen des Vereins, der zur Finanzierung des Projekts insgesamt 1000 Euro beisteuerte.

Für die übrigen 4000 Euro sind die Spieler selbst aufgekommen. Das und die engagierte Beteiligung an dem gewaltigen Arbeitsaufwand spricht für den guten Geist der Monheimer Mannschaft, für die es in der kommenden Spielzeit lediglich darum geht, die neue Klasse zu halten. Mit der Renovierung des 30 Jahre alten Containers wurde ein erster Schritt in diese Richtung gemacht.

Eine weitere Folge des Umbaus: der Weg vom Container hin zum Spielfeld ist länger als der aus der alten Kabine. Da der Container etwa 100 Meter entfernt — nahe dem ehemaligen Aschenplatz platziert ist, befinden sich die Spieler nicht, wie die Gastmannschaften in unmittelbarer Nähe zum Spielfeld. Für den sportlichen Erfolg des Teams dürfte das allerdings kaum eine Rolle spielen.

(mol-)
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