Oliver Pelke "Kehrtrupps sind an Karneval im Großeinsatz"

Langenfeld · 30 Mitarbeiter des Monheimer Betriebshofes rücken am Rosenmontag mit Maschinen, Besen und Laubbläsern aus.

Der Monheimer Betriebshofleiter Oliver Pelke (43) arbeitet an den Karnevalstagen.

Der Monheimer Betriebshofleiter Oliver Pelke (43) arbeitet an den Karnevalstagen.

Foto: Matzerath

Weiberfastnacht rückt näher. Von der Großveranstaltung am Donnerstag rund um das Doll Eck bis zum Rosenmontagszug wird auch überall in den Stadtteilen gefeiert, und es zieht neben dem Stadtteilzug durch Baumberg auch ein Kinderzug in der Altstadt . Sind die tollen Tage für die Betriebshof-Crew die stressigste Zeit im Jahr?

Pelke Nein, eigentlich nicht mehr. Es gibt inzwischen vergleichbare Wochenenden wie das Stadtfest im Juni mit mehreren Bühnen rund um das Rathaus und am Ernst-Reuter-Platz. Es ist gekoppelt mit dem Gänseliesellauf und einem Trödelmarkt. Für diese Veranstaltung ist der Aufwand für uns fast schon größer als an den Karnevalstagen.

Müssen Sie an den Karnevalstagen Sonderschichten fahren?

Pelke Bis auf Sonntag gibt es für unsere Mannschaft keine Sonderschichten. Am Sonntag sind der Veedelszoch in Baumberg und der Kinderzug durch die Altstadt. Bei diesen Zügen und auch am Rosenmontag müssen auf der gesamten Strecke zuvor Halteverbotsschilder aufgestellt und Absperrungen eingerichtet werden.

Wie viele Mitarbeiter sind eingeteilt?

Pelke Am Sonntag sind 20 Leute im Einsatz, am Montag sind es 30.

Sind Sie auch dabei?

Pelke Ich bin am Sonntag und Montag draußen und koordiniere die Abläufe. So kann es manchmal gefährlich werden, wenn die Kehrmaschinen bereits losfahren und trotzdem immer wieder Leute dazwischen auf die Straße laufen.

Gibt es an den tollen Tagen eine Urlaubssperre?

Pelke Nein. Zwar ist Karneval ein Pflichttermin für den Betriebshof, aber wir haben ein rollierendes System eingerichtet. So können wir zehn Personen pro Jahr aus dem Dienstplan rausnehmen. Es gibt ja auch Mitarbeiter, die selber aktiv im Karneval mitmachen.

Was macht den meisten Ärger beim Kehren? Sind es Scherben oder klebrige Kamelle?

Pelke Ein Vortrupp sammelt Kartons und sperrige Gegenstände ein. Kamelle gibt es immer weniger. Die Vereine werfen Schokoriegel, Käppis oder Bälle. Scherben und alles, was lose auf dem Boden liegt, kriegen wir mit den Kehrmaschinen gut weg. Statt Besen haben wir inzwischen Laubbläser im Einsatz.

Wenn Sie ausrücken, ist die Party zu Ende. Betrachtet man die Betriebshof-Crew als Spaßverderber?

Pelke Die Bürger sind meistens froh, dass wir kommen. Die Anwohner am Zugweg kehren ihre Vorgärten und schieben uns dann ihre Konfetti noch mit an den Straßenrand. So machen wir im Prinzip gemeinschaftlich sauber.

Pöbeleien gibt es also keine?

Pelke Ich kann mich konkret nur an einen Fall erinnern. Da wurde ein alkoholisierter Mann ausfällig und beleidigte Betriebshofmitarbeiter.

(RP)
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