Langenfeld/Monheim Katholiken fordern günstigen Wohnraum

Langenfeld/Monheim · RP-Redaktionsgespräch: Kerstin Hoffmann, Hans-Georg Ibold und Rainer Pfuhl (Katholische Arbeitnehmerbewegung)

 In der Langenfelder RP-Redaktion erläuterten (v.r.) Hans-Georg Ibold, Kerstin Hoffmann und Rainer Pfuhl im Gespräch mit Lokalchef Stephan Meisel Standpunkte und Vorhaben der KAB.

In der Langenfelder RP-Redaktion erläuterten (v.r.) Hans-Georg Ibold, Kerstin Hoffmann und Rainer Pfuhl im Gespräch mit Lokalchef Stephan Meisel Standpunkte und Vorhaben der KAB.

Foto: Matzerath

In beiden Städten müsse mehr bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden - vor allem aber in Langenfeld. "Der Worte sind im Rathaus genug gewechselt. Jetzt müssen endlich konkrete Taten her." So äußerte sich Hans-Georg Ibold, stellvertretender Vorsitzender des Städteverbands Langenfeld/Monheim der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) im RP-Gespräch. Gemeinsam mit der Vorsitzenden Kerstin Hoffmann und KAB-Sekretär Rainer Pfuhl machte Ibold bei einem Besuch in der Lokalredaktion Standpunkte des Sozialverbands deutlich, der nach eigenen Angaben in beiden Städten zusammen rund 300 Mitarbeiter hat. Zudem wies das Trio auf anstehende KAB-Aktionen hin.

Bezahlbarer Wohnraum "Unterhalb der mittleren Einkommensebene finden Menschen in Langenfeld kaum bezahlbaren Wohnraum", stellte Ibold fest. Die Stadtverantwortlichen hätten es in den letzten 15 Jahren versäumt, etwas gegen den Mangel zu tun, der vor allem Alleinerziehende, Familien mit Kindern sowie ältere Menschen treffe. Die KAB begrüße zwar das im Februar im Langenfelder Stadtrat beschlossene Handlungskonzept, etwa auf städtischen Grundstücken Sozialwohnungen zu errichten und bei neuen Baugebieten einen gewissen Anteil an preisgedämpften Wohnungen vorzuschreiben. Doch nannte Ibold drei weitergehende Forderungen: "Erstens sollte in Langenfeld eine städtische Wohnungsbaugesellschaft gegründet werden, so wie jetzt in Monheim geschehen und in Hilden schon lange vorhanden. Zweitens sollte bei neuen Baugebieten ein Anteil von 30 Prozent Sozialwohnungen fest vorgegeben werden. Und drittens appellieren wir an den Bauverein Langenfeld, wieder seinem Grundauftrag nachzukommen, preiswerten Wohnraum anzubieten."

Straßenbenennungen Kerstin Hoffmann kündigte zwei Ratsanträge an, in Langenfeld und Monheim neue Straßen nach drei KAB-Märtyrern der Nazidiktatur zu benennen. "Prälat Otto Müller, Verbandssekretär Bernhard Letterhaus und der Chefredakteur der KAB-Zeitung, Nikolaus Groß, waren in der Widerstandsbewegung um Graf von Stauffenberg aktiv, wurden inhaftiert und umgebracht."

Verkaufsoffene Sonntage Die KAB erhofft sich laut Ibold vom Urteil des Oberverwaltungsgerichts Münster, Sonntagsverkauf nur bei außergewöhnlichen Anlässen zuzulassen, "Signalwirkung auch für Langenfeld und Monheim".

Ehrenamtliches Engagement "Die Bereitschaft, sich ehrenamtlich zu engagieren, nimmt ab", meint Rainer Pfuhl. Über die Gründe soll bei einem Informationsabend mit Hannes Kreller vom KAB-Bundesverband am 12. Oktober ab 18 Uhr im Berghausener Pfarrzentrum St. Paulus, Treibstraße 25, diskutiert werden. Infos und Anmeldung bis zum 28 September unter Tel. 0211 59891428.

Bürgergespräch über Armut Michael Esser vom Caritas-Kreisverband referiert am 16. November ab 19 Uhr im Pfarrheim St. Dionysius Baumberg zum Thema "Armut".

Anti-TTIP-Demo Zur Demonstration gegen die internationalen Handelsabkommen TTIP und CETA am 17. September in Köln übernimmt der KAB-Städteverband die Fahrtkosten vom Langenfelder S-Bahnhof und zurück; Anmeldung bis 8. September: Tel. 0211 59891428, pfuhl@kabdvkoeln.de

(mei)
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