Jeck Der Woche Ina Wadenpohl "Karneval ist für mich Lebensfreude pur"

Langenfeld · Die 42-jährige, ausgebildete Buchhalterin hat ihr Leben dem Karnevalsverein RKV gewidmet und unterrichtet Tanz.

 Ina Wadenpohl ist beim RKV in Langenfeld aktiv. Sie ist Prinzessinnen-Mutter, Tanzlehrerin und kassiert die Beiträge.

Ina Wadenpohl ist beim RKV in Langenfeld aktiv. Sie ist Prinzessinnen-Mutter, Tanzlehrerin und kassiert die Beiträge.

Foto: RALPH MATZERATH

Watt wells de maache? Da möchte das junge, verliebte Paar einfach nur heiraten und noch ehe der Polterabend vorbei ist, hat es schon ahnungslos den Aufnahmeantrag für den Richrather Karnevalsverein (RKV) unterschrieben. "Du musst bei uns mitmachen", legte ihr eine Gruppe Gäste nahe . . . Das war vor 17 Jahren. Und seitdem ist Ina Wadenpohl äußerst aktiv im RKV, dessen 1. Schatzmeisterin sie ist. "Vun nix kütt halt nix, kann kein Verein lebendig sein . . ."

"Karneval ist für mich pure Lebensfreude", erzählt die 42-Jährige. "Da kann ich den Akku aufladen, Spaß haben und ausgelassen andere Menschen treffen". Ganz ohne Alkohol, ergänzt sie beiläufig. Angefangen hat alles in der Kindheit. Da war die gebürtige Richratherin und heutige Wahl-Wiescheiderin wohl schon vom Jeckenvirus infiziert und zu Karneval immer mit fantasievollen Verkleidungen mit Eltern und Geschwistern beim Zug dabei. Wenn sie das heutzutage mit ihrer Verwandtschaft aus Oberbayern macht, herrscht stets ungläubiges Staunen über solcherlei wilden rheinländischen Trubel.

Als Zumba-Dozentin an der Langenfelder VHS ist Ina Wadenpohl natürlich prädestiniert, auch karnevalistische Tänze einzustudieren. Dies tut sie seit Jahr und Tag für den Elferrat sowie neuerdings mit den Männern des Seniorentreffs St. Martin für die bevorstehende Seniorenkarnevalssitzung in der Schützenhalle. "Das ist eine ganz neue Herausforderung, eine tolle Erfahrung mit viel Spaß", berichtet sie von den bisherigen Proben. Ihre Aufgabe ist es, Lieder auszusuchen, eine Choreographie zu entwerfen und nicht zuletzt passende Kostüme zu finden. Da bleibt es nicht aus, dass der Keller mit der Zeit zu einem "heimlichen Karnevalsarchiv" wird. Acht Kisten stehen im heimischen Untergeschoss. "Jedes Jahr brauche ich drei bis fünf neue Kostüme", erzählt die gelernte Buchhalterin. Die sind größtenteils selbst genäht. Die Fertigung der Kostüme für den Elferrat war denn auch immer eine große Gemeinschaftsaktion, bei der die Frauen jede Menge Spaß hatten. Den gab es auch auf ungewöhnliche Weise mal bei einem Langenfelder Zug, bei dem der RKV mit Kostümen aus Tausendundeiner Nacht dabei war. Der Trecker führte eine Gitterbox als fliegenden Teppich mit, in die die jecke Richratherin flugs mit drei anderen hineinkletterte und fortan den Karnevalszug aus ungewöhnlicher Perspektive miterlebte.

Üblicherweise beginnen die Vorbereitungen für die Session im Herbst, "denn vor Weihnachten soll alles stehen", so Wadenpohl. Und ab dem 11.11. geht es richtig rund, denn ab da ist sie jedes Wochenende im Dienste des Frohsinns unterwegs. Auch der Nachwuchs im Hause Wadenpohl trägt das Jeckenvirus in sich. Während Vater Andreas — nicht infiziert — die Sache nach besten Kräften unterstützt, ist Tochter Romy (13) als Langenfelder Kinderprinzessin unterwegs und wird von Sohn Max (12) als Page unterstützt. "Jetzt fahre ich erste mal Wurfmaterial für den Zug kaufen", verabschiedet sich die Jeckin. Bleibt nur noch eine Frage: Wie kommt Ina Wadenpohl als überzeugte Richratherin zum Wohnort Wiescheid? "Das geht — mit einem unbefristeten Visum", sagt sie.

(ref)
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