Langenfeld/Monheim Kameras schrecken ab

Düsseldorf · Der von einem Sprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr geschilderte drastische Anstieg von Gewalttaten in Bahnen, Bussen und an Haltestellen lässt sich für Langenfeld und Monheim nicht belegen.

Einen drastischen Anstieg von Gewalttaten in Bahnen, Bussen und an Haltestellen hatte dieser Tage für den Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) dessen Sicherheitsbeauftragter verkündet. Die Zahl der seiner Abteilung gemeldeten Fälle von Körperverletzung dürfte sich 2007 gegenüber dem Vorjahr um etwa 250 auf nunmehr 750 erhöht haben. Für Langenfeld und Monheim ließ sich dieser Negativtrend bei einer Umfrage der RP nicht bestätigen. Offensichtlich wirken sich die Überwachungskameras an den beiden S-Bahnhöfen und in sämtlichen Bussen der Bahnen der Stadt Monheim (BSM) aus.

„Kein einziger Übergriff“

„Für die beiden Langenfelder S-Bahnhöfe ist bei uns für 2007 kein einziger Übergriff verzeichnet“, sagt Jörg Seelmeyer. Der für die gesamte Region Düsseldorf zuständige Bahnhofsmanager wohnt in Baumberg und kennt als Berufspendler den Berghausener Haltepunkt nur allzu gut. Über die Informations- und Notrufsäule können Wartende per Knopfdruck die Überwachungskamera in gang setzen. „An den Monitoren in unserer Sicherheitszentrale in Düsseldorf haben mittlerweile drei Mitarbeiter rund um die Uhr ein Auge auf die insgesamt acht mit Videokameras ausgestatteten Bahnhöfe“, sagt Seelmeyer. „Sie klicken auch ohne Anforderung durch Fahrgäste immer wieder mal durch. Gerade in den Nachtstunden, wenn die Bahnsteige verwaist sind.“ Allein das Vorhandensein der Ende 2006 installierten Kameras zeige Wirkung; auch und gerade, was Vandalismus angeht, der seither deutlich abgenommen habe.

Zur Situation innerhalb der S-Bahnlinie S 6 konnte seitens der zuständigen Bundespolizei Düsseldorf der zuständige Sachbearbeiter Norbert Nusselein gestern nur mit einer allgemeinen Einschätzung dienen. „Wie auf anderen Linien kommt es auch dort gerade in den Abendstunden immer wieder zu Gewalttaten. Aber die Lage in der S 6 ist nicht so, dass sie einen gesonderten Einsatz der Bundespolizei notwendig machen würde.“

Der stellvertretende VRR-Pressesprecher Lars Wagner wies auf Gespräche hin, in Anbetracht der eingangs genannten Entwicklung das Sicherheitspersonal in den Zügen aufzustocken. „Das wäre wünschenswert, ist aber eine Sache der Finanzierung und damit auch der politischen Beschlüsse.“ Immerhin fahre aber heute schon ab 19 Uhr in etwa 90 Prozent aller S-Bahnen Sicherheitspersonal mit, das von einem Zug in den anderen wechsele.

Nicht statistisch erfasst

Kriminalität in Linienbussen und an Haltstellen ist in der amtlichen Statistik der Kreispolizei nach Auskunft von Pressesprecher Frank Bons nicht gesondert erfasst. BSM-Chef Bernd Bolesta sagte auf Anfrage, dass ihm aus den 31 Bussen seines Unternehmens für das vergangene Jahr keine Gewalttat bekannt sei. Womöglich liegt auch dies an den in sämtlichen BSM-Bussen installierten Überwachungskameras.

(RP)
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