Monheim Junior Management School gibt auf

Monheim · Seit 2012 waren die Bewerberzahlen zurückgegangen. Schüler sind durch G 8 stark belastet.

Schweren Herzens muss sich Mitbegründer Alexander Zimmer jetzt von der Junior Management School (jMS) trennen. Die Gründe: "Wir haben nicht mehr genügend Schüler gewinnen können. Keiner hat mehr Lust, nach der Schule, samstags oder in den Ferien zusätzlich Lerneinheiten zu absolvieren. Die Schüler sind einfach schon durch den Schulalltag genug belastet." Die private Bildungseinrichtung, an der motivierten Oberstufenschülern unternehmerisches Handeln und wirtschaftliche Kernkompetenzen vermittelt wurden, also ein Opfer von G8 - das einst ja eine Erfindung der Wirtschaft war.

Die Entscheidung, die jMS GmbH zu liquidieren, sei schon im März 2015 gefallen, nachdem seit 2012 die Bewerberzahlen stetig rückläufig gewesen seien. "Da hatten wir in Düsseldorf nur acht Bewerbungen und auch schon einige Standorte schließen müssen", berichtet Zimmer. Um eine Insolvenz abzuwenden, habe man lieber einen Schlussstrich gezogen. Im Oktober 2015 endete der letzte - nur noch einjährige - Kursus in Leverkusen mit unter 20 Teilnehmern, in Schleswig-Holstein in gleicher Größenordnung. "In der Marienburg hatten wir den Betrieb schon ein Jahr zuvor eingestellt", erklärt Zimmer. Die drei jMS-Mitarbeiter habe er in die Verwaltung des Tagungszentrums übernommen. "Mir tut das schon weh, weil mir an der Arbeit mit den Jugendlichen sehr gelegen war", so Zimmer.

Bedauernd äußert sich auch das Partnerunternehmen UCB: "UCB hat in den vergangenen Jahren wiederholt Auszubildende einstellen können, die das Bildungsprogramm der jMS durchlaufen hatten. Dabei konnten wir nachhaltig von der guten Qualität und dem hohen Niveau der Einrichtung profitieren." Man werde daher die spezielle und besondere Förderung von jungen Nachwuchsführungskräften in so unmittelbarer regionaler Umgebung vermissen, schreibt Kommunikationschef Werner Beleilevens.

(RP)
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