Monheim Jungfernfahrer blicken auf Monheim

Monheim · Geladene und ausgeloste Gäste genossen die erste Schiffstour ab dem neuen Rheinanleger.

 Vorbei am Gewerbegebiet Rheinpark führte die erste Schifffahrt nach Eröffnung des Anlegers.

Vorbei am Gewerbegebiet Rheinpark führte die erste Schifffahrt nach Eröffnung des Anlegers.

Foto: meisel

Die modernen Firmengebäude des Rheinparks, die Altstadt mit St. Gereon, der Campingplatz Baumberg . . . Wie in einem Imagefilm des Stadtmarketings zog das Monheimer Rheinufer vor den Gästen an Bord des ersten Schiffs vorbei, das nach der offiziellen Eröffnung des neuen XXL-Anlegers losgeschippert war. Auch Landrat Thomas Hendele, der kurz zuvor an Land gemeinsam mit Bürgermeister Daniel Zimmermann das rote Eröffnungsband durchschnitten hatte, machte sich bei der Jungfernfahrt ein Bild - mit seinem Smartphone. "Die Möglichkeit, von Rheinschiffen aus jetzt auch im Kreis Mettmann an Land zu gehen, ist für den Tourismus im Kreis Mettmann eine weitere Attraktion."

 Florian Sandmann (v.l.), Markus Kuller und Jan Lohrum im Gespräch.

Florian Sandmann (v.l.), Markus Kuller und Jan Lohrum im Gespräch.

Foto: Stephan Meisel

"Monheim ist die einzige Stadt im Kreisgebiet, die eine Verbindung zum Rhein hat", betont Zimmermann, "auch eine emotionale". 635.000 Euro hatte der Kreis zu dem 1,4 Millionen Euro teuren Bauwerk beigesteuert, an dem auch das Piwipper Böötchen als Personenfähre nach Dormagen sowie die Einsatzboote der Feuerwehr und DLRG festmachen werden. "Das verkürzt die Anfahrtzeiten im Vergleich zum heutigen Ankerplatz im Hitdorfer Hafen enorm", sagt der DLRG-Ortsvorsitzende Jan Lohrum, der als Vater-Rhein-Hotelier wegen des touristischen Aspekts des XXL-Anlegers gleich doppelten Grund zur Freude hat. Neben ihm am Stehtisch darf auch Florian Sandmann durchschnaufen, der als Bauleiter den Zeitplan eingehalten hatte. "Das war mein erster Schiffsanleger", sagt der Bauingenieur. "Das Projekt war sehr genehmigungslastig. Die Planung dauerte drei Jahre, die Ausführung selbst ein halbes Jahr."

 Spaß hatten Mario Niessen (v.l.) sowie Peter, Melanie und Sabine Ott.

Spaß hatten Mario Niessen (v.l.) sowie Peter, Melanie und Sabine Ott.

Foto: Stephan Meisel

"Ich habe von meinem Hochhausbalkon aus bei den Bauarbeiten zusehen können", sagt Ex-Vizebürgermeister und Heimathistoriker Karl König. "Früher hieß es immer: ,Monnem am Damm und Boomberg am Rhing'. Jetzt ist auch Monheim an den Rhein gerückt." Auf dem Deck freut sich die Hoteliersfamilie Ott vom Haus Rheinblick über die Möglichkeit, in der Gänselieselstadt an- und ablegen zu können. "Von Flusskreuzfahrten und Tagesausflüglern wird auch die Gastronomie profitieren", sagt Sabine Ott. Zumal ja weitere Attraktionen wie das Aalschokker-Museumsschiff im Entstehen sind. "Monheim arbeitet aufs Weltkulturerbe hin", scherzt Peter Ott. Eine Einbindung Monheims in den Schiffslinienverkehr etwa nach Düsseldorf ist noch nicht in Sicht. Markus Kuller aus dem Monheimer Tourismusbüro berichtet aber von diversen Charterbuchungen. So stehe etwa am 26. Mai 2018 eine Schifffahrt zum Japanischen Feuerwerk in Düsseldorf auf dem Programm. Ebenfalls im Frühjahr sei von Monheim aus eine kleine Flusskreuzfahrt für bis zu 180 Personen nach Amsterdam mit Vollpension und einer Übernachtung an Bord geplant. Interessant sei der Anleger auch für Hotelschiffe, die zu Düsseldorfer und Kölner Messezeiten festmachen dürften. "Davon profitiert dann sicher auch die Gastronomie vor allem der Altstadt."

Zu den geladenen Gästen zählten unter anderem Ehrenbürgerin Ingeborg Friebe, Michaela Noll MdB und Claudia Schlottmann MdL.

(mei)
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