Langenfeld Julia, Julius und „et fussich Julche“

Düsseldorf · Kölsches Liedgut tönt über den Marktplatz und sorgt für ausgelassene Stimmung auf den Bierbänken. Es wird geschunkelt, gelacht und mitgesungen. Auch wenn es am Wochenende teils karnevalistisch in der Innenstadt zuging, standen weder Kölsch noch Altbier im Mittelpunkt.

Das 21. Schoppenfest lockte bei bestem Spätsommerwetter wieder Weinfreunde aus der gesamten Region nach Langenfeld. "Sehr zufrieden mit der Resonanz" ist denn auch Organisator Julius von Bukowski, während "Die Falschen Fuffzijer" aus Monheim auf der Bühne eine Zugabe spielen. "Es sind verschiedene Winzer aus ganz Deutschland dabei. Die meisten kommen schon seit vielen Jahren regelmäßig her. Wir haben auch viele Stammgäste, die seit dem ersten Schoppenfest dabei sind."

Hans Lother beispielsweise ist mit seinen Frankenweinen zum zehnten Mal mit dabei. An seinem Stand herrscht am Nachmittag dichtes Gedränge. Bei Käsespießen und herzhaften Flammkuchen wird auch über das Weinjahr 2008 gefachsimpelt. "Für die fränkischen Anbaugebiete war dieses Jahr nur durchschnittlich", meint der Kellermeister, während er einen seiner Bocksbeutel entkorkt. "Es gab zu wenig Regen im Sommer, der dafür nun im Spätsommer fällt. Anders herum wäre es besser gewesen, aber da kann man nichts machen. Trotzdem liegt die Traubenernte im guten Durchschnitt."

Das Weingut Lunkenheimer aus Wallhausen in Rheinland-Pfalz ist zum achten Mal beim Schoppenfest dabei. Der Familienbetrieb widmet sich seit mehreren Generationen dem professionellen Weinanbau. Auch hier zieht man eine eher zurückhaltende Bilanz für die kommende Auslese. "Man kann das nicht über einen Kamm scheren", weiß David Lunkenheimer. "Für manche Traubenarten ist viel Feuchtigkeit wichtig, für andere eher mehr Sonnenschein." Das Schankfest ist für ihn eine gute Gelegenheit, mit seinen Kunden in persönlichen Kontakt zu kommen. "Es kommen inzwischen viele Stammkunden her, um ihre Bestellungen zu machen und die neuen Weine zu probieren."

Auch am frühen Abend herrscht an den Ständen noch Hochbetrieb und so mancher Freund des Rebensaftes bekommt angesichts der angebotenen Vielfalt rote Wangen. Vor der Bühne wird mit den "Domstädtern" und Marita Köllner alias "Et fussich Julche" geschunkelt. Zuvor wurde die 22-jährige Julia Bister aus Richrath zur Marktprinzessin 2008/2009 gekürt. "Auf sie wartet ein abwechslungsreiches Jahr", weiß Julius von Bukowski und lächelt kess. "Sie wird in Zukunft bei verschiedenen Veranstaltungen in der Stadt vor Ort sein, natürlich stets in der passenden Garderobe."

(RP)
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