Monheim Jugendwerkstatt hilft Auszubildenden

Monheim · Seit 1990 bietet die Zukunftswerkstatt Hilden berufsbegleitende Hilfen an. Jetzt auch in Monheim und Langenfeld.

 Wilfried Kierdorf, Gaby Dietz und Olaf Schüren (v.l.). machen Jugendliche aus dem Baugewerbe in der Jugendwerkstatt fit.

Wilfried Kierdorf, Gaby Dietz und Olaf Schüren (v.l.). machen Jugendliche aus dem Baugewerbe in der Jugendwerkstatt fit.

Foto: MATZERATH

Seit 1990 bietet die Zukunftswerkstatt Hilden berufsbegleitende Hilfen an. Jetzt auch in Monheim und Langenfeld.

Bäcker, Schornsteinfeger Elektriker – jeder Beruf hat seine eigenen Anforderungen und Vorgaben, die während der Ausbildung erfüllt werden müssen. Doch längst nicht jeder Schulabgänger ist in Mathe, Deutsch oder Physik fit genug für den Berufsalltag. Im Gegenteil: Seit Jahren beklagen Industrieverbände und Innungen das sinkende Bildungsniveau der Auszubildenden. Da setzt die Jugendwerkstatt Hilden den Hebel an. Seit 1990 bietet die städtische Tochter ausbildungsbegleitende Hilfen an, mit der Defizite in verschiedenen Gebieten ausgeglichen werden. Nun weitet die gemeinnützige Einrichtung ihr Angebot auf Monheim und Langenfeld aus. Nach den Sommerferien beginnen die ersten Kurse in den jeweiligen Volkshochschulen beider Städte. Daraus ergeben sich automatisch weitere Vernetzungen, die Jugendlichen beim Einstieg in den Beruf helfen sollen.

"Ich freue mich, dass wir diese Kurse nun auch bei uns anbieten können", meint Wilfried Kierdorf, Leiter der Monheimer VHS. "Aus unseren eigenen Schulabschlusskursen wissen wir, wie schwierig es für junge Menschen ist, einen Ausbildungsplatz zu bekommen – und ihn auch zu behalten." Durch die begleitenden Hilfen entsteht seiner Meinung nach eine "gute Verzahnung" der Angebote, um den Übergang zwischen Schule und Beruf etwas einfacher zu gestalten.

Der Unterricht findet immer nachmittags statt und vermittelt Theorie. Das Angebot richtet sich an Jugendliche, die eine Lehre machen und dabei bemerken, dass sie in einigen Fächern deutliche Defizite haben. Sie können jederzeit in das Programm einsteigen, unabhängig davon, in welchem Lehrjahr sie sind. "Natürlich ist es ideal, wenn man sich möglichst frühzeitig bei uns meldet", meint Olaf Schüren, Geschäftsführer der Jugendwerkstatt Hilden, "aber meistens ist die Zwischenprüfung eine Art Meilenstein in der Ausbildungszeit. Erst dann bemerken viele, wie groß ihre Lücken in den Fächern sind."

Neben dem Unterricht in Deutsch, Englisch, Mathematik und anderen Schulfächern besteht das Programm auch aus sozialpädagogischen Elementen. Bei Problemen im Elternhaus, Drogenkonsum, ungewollten Schwangerschaften oder Überschuldung vermitteln die Mitarbeiter Kontakte zu den jeweiligen Beratungsstellen und geben entsprechende Hilfestellungen. Die Erfahrungen aus Hilden, von denen nun auch die beiden Nachbargemeinden profitieren sollen, sind durchweg positiv.

"Die Erfolgsquote liegt bei 90 bis 99 Prozent", betont Schüren. "Im Grunde schaffen alle, die sich an uns gewendet haben, am Ende auch ihre Ausbildung – egal, ob sie im ersten oder im dritten Lehrjahr zu uns gekommen sind."

Anfangs machen die Mitarbeiter einen Test, um Bildungslücken aufzuspüren. Anschließend wird zielgerichtet und strukturiert an den Defiziten gearbeitet. "Dabei stärken wir individuelle Kompetenzen. Der Unterricht ist zwar der Kern des Programms, aber auch Drumherum passiert viel." In den Volkshochschulen Monheim und Langenfeld sind jeweils 21 Plätze in den Kursen vorgesehen. In Hilden sind es 56. Die Zahl lässt sich bei Bedarf weiter aufstocken.

(dora)
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