Langenfeld Jugend musiziert erstmals in Langenfeld

Langenfeld · Über 200 große und kleine Nachwuchsmusiker aus dem Kreis Mettmann waren im Kulturzentrum dabei.

 Jugend musiziert in Langenfeld mit Jonathan Dangelmeyer an der E-Gitarre.

Jugend musiziert in Langenfeld mit Jonathan Dangelmeyer an der E-Gitarre.

Foto: RALPH MATZERATH,

Beherzt greifen Jonathan Dangelmeyer und Martin Schönauer in die Saiten ihrer E-Gitarren. Die Instrumente sind perfekt gestimmt. Gemeinsam lassen die beiden Ratinger die ersten Akkorde von "Cantaloupe Island" erklingen. Der Klassiker von Herbie Hancock ist Teil ihres Beitrags im Regionalwettbewerb.

Die vierköpfige Jury lauscht aufmerksam den beiden Gitarristen. Nach wenigen Sekunden nicken sie im Takt mit. Hin und wieder huscht ein Lächeln über die Gesichter der Experten. Der Funke ist offensichtlich übergesprungen. Auch die Zuschauer sind angetan von der Darbietung im Kellerraum des Langenfelder Kulturzentrums.

Am Wochenende stand das gesamte Gebäude im Zeichen der Musik. Trompeten, Klavier, Schlagzeug, Harfe und Geige standen dabei unter anderem auf dem Programm. In insgesamt sieben Altersgruppen traten die jungen Musiker vor die Juroren — und viele von ihnen schafften die Qualifikation für den Landeswettbewerb im März. Das gilt auch für das Duo aus Ratingen, das sich mit 23 von 25 Punkten qualifiziert hat.

"Es gab zwar ein paar Kleinigkeiten, die wir nicht ganz korrekt gespielt haben", meint Jonathan selbstkritisch, "aber insgesamt ist es gut gelaufen." Nervös sei er trotz Jury nicht gewesen. Der 16-Jährige freut sich auf den Landeswettbewerb in Essen. Die Gitarre, sagt er, sei ein faszinierendes Instrument. "Sie hat einen schönen Klang und ist durch Verstärkung und Verzerrung sehr vielseitig."

Eine Etage höher erklingen fast schon märchenhafte Klänge. Die Altersgruppe 2, also die Geburtenjahrgänge von 2002 bis 2003, tritt in der Kategorie Harfe im kleinen Saal der Stadthalle an. Mara Anouk Hansen aus Hilden spielt unter anderem den "Black Bird Boogie" von Kathryn Cater — mit erstaunlicher Präzision. "Ich hatte kein Lampenfieber", sagt die zehnjährige Schülerin des Helmholtz-Gymnasiums nach ihrem Auftritt. Schließlich habe sie schon Erfahrung mit der Wettbewerbssituation. Viele Jahre lang war die Musikschule Hilden Gastgeber des musikalischen Wettbewerbs. Dann hat der für die Organisation zuständige Regionalausschuss beschlossen, die Austragungsorte im Kreis Mettmann rotieren zu lassen. Die letzten beiden Jahre war Ratingen Gastgeber. Nun kamen die Talente aus dem Kreis erstmals nach Langenfeld. "Der Aufwand ist hoch", meint Jan Raderschatt, Leiter der Musikschule. "Immerhin haben wir mehr als 200 junge Musiker und ihre Eltern, die von morgens bis abends mit ihren Instrumenten im Gebäude unterwegs sind. Das ist eine logistische Herausforderung."

Paul Sevenich, Vorsitzender des Regionalausschusses und Leiter der Ratinger Musikschule, hat nur lobende Worte für den Gastgeber übrig: "Es ist alles sehr gut organisiert. Anfängliche Bedenken wegen der akustischen Trennung der verschiedenen Vorspielräume haben sich schnell zerstreut." Die Langenfelder Musikschule sei im Grunde "wie gemacht" für den Wettbewerb. 2015 folgt eine Neuauflage im Kulturzentrum an der Hauptstraße.

Eine wichtige Rolle spielen freilich die Jurys. Mit einem Punktesystem bewerten sie die Darbietungen der Talente. "Die Teilnehmer sind auf einem hohen Niveau", meint Klaus Röder aus Solingen. "Oft sind es nur Nuancen, die den Ausschlag geben."

Jurykollege Holger Hälbig achtet auch auf Bühnenpräsenz. Bei Friederike Floren hat alles gepasst. Die 14-jährige Querflötenspielerin aus Langenfeld fährt im März zum Landeswettbewerb — im Duo mit ihrer Freundin Kathrin Schälte.

(dora)
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