Langenfeld "Jugend forscht": Preisflut für Langenfelder

Langenfeld · Die Augen hinter der Brille blinzeln amüsiert, dann stellt Marvin Grotepaß dem Besucher an seinem Stand die entscheidende Frage: "Waren Sie in der Schule früher gut in Chemie?" Er will sich nicht etwa lustig machen, der 17-Jährige ist ehrlich interessiert.

Langenfeld: "Jugend forscht": Preisflut für Langenfelder
Foto: miserius

Denn das betretene Kopfschütteln seines Gegenübers spornt den Schüler des Konrad-Adenauer-Gymnasiums Langenfeld nur dazu an, seine Arbeit noch verständlicher zu erläutern. Und erläutern kann Marvin Grotepaß, der am Hildener Helmholtz-Gymnasium zusätzlich noch eine Chemie AG besucht, mindestens ebenso gut wie experimentieren.

Sein Versuch, aus überschüssigem Strom und CO2-Abgasen mit Hilfe von Mikroorganismen Methangas zu zu produzieren, hat ihm jetzt beim Landeswettbewerb "Jugend forscht" den "1. Sonderpreis Umwelt" eingebracht. Insgesamt drei Sonderpreise des NRW-Umweltministeriums wurden bei der Feierstunde in Leverkusen gestern in dieser Kategorie vergeben. Grotepaß erhielt mit 250 Euro den höchstdotierten — und räumte gleich auch noch den ebenfalls mit 250 Euro ausgezeichneten Sonderpreis "Erneuerbare Energien" ab. Und schließlich holte er in der Kategorie Chemie auch noch den 2. Preis (200 Euro). Drei Tage lang hatten die 13 bis 20 Jahre alten Jugendlichen im Bayer Kommunikationszentrum (BayKomm) ihre Projekte vorgestellt. Wer die 50 Arbeiten der 95 Nachwuchsforscher genauer unter die Lupe nehmen wollte, hatte beim gestrigen Publikumstag ausreichend Gelegenheit dazu.

Als Patenfirma unterstützt Bayer "Jugend forscht" seit seiner Entstehung und richtete den Landeswettbewerb in diesem Jahr zum 49. Mal aus. "Als forschungsorientiertes Unternehmen sind wir sehr an jungen Menschen interessiert, die Eigeninitiative zeigen und dazu bereit sind, Verantwortung zu übernehmen, Bestehendes zu hinterfragen und ein Leben lang zu lernen", erklärt Michael König, Mitglied des Vorstands der Bayer AG, das Engagement seines Unternehmens.

Etwas traurig war man bei den Organisatoren gestern allerdings darüber, dass es lediglich 18 Mädchen ins Teilnehmerfeld geschafft hatten.

Für einige "Jugend-forscht"-Preisträger war die Teilnahme in der Vergangenheit sogar schon Startschuss für eine berufliche Karriere beim Leverkusener Weltkonzern, wie Bayer-Sprecher Hans-Bernd Schmitz bestätigt: Manch einer der jungen Nachwuchsforscher hat bei uns später richtig Karriere gemacht, einige wurden sogar Chef in unseren Forschungslabors." Marvin Grotepaß hätte nichts dagegen.

(RP)
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