Monheim Jubel: Zitterpartie bis zum Schluss

Monheim · "Hier gibt's keine Trauer. Hier ist nicht die CDU." Eine Handvoll Genossen hat sich im Torbogen des Spielmanns schon einmal eingefunden. Die erste Jubelnachricht vom guten Abschneiden der SPD auf Landesebene bringt ein Lächeln in die Gesichter, während Andreas Wißkirchen vom Vorstand der SPD seine Technik nebst Beamer an den Start bringt. Immer mehr Sozialdemokraten trudeln ein.

Pressestimmen zur NRW-Landtagswahl 2017
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Foto: qvist /Shutterstock.com/Retusche RPO

Alatin Bayrak, Vorsitzender des Integrationsausschusses, stellt den Fernseher auf, damit ein bisschen mehr Stimmung ins Lokal kommt. Das erste Wahllokal in Langenfeld ist ausgezählt. 50,3 Prozent für Hans-Dieter Clauser (CDU), der den Landtagswahlkreis seit 2005 inne hat, nur 29,9 Prozent für die SPD. "Langenfeld ist traditionell schwarz", tröstet einer. Monheim und Hilden-Süd, die beide zum Wahlkreis 36 gehören, sollen es rausreißen, trösten sich die Genossen. Doch die Wahlergebnisse aus Monheim lassen auf sich warten. 18.40 Uhr. Immer noch kein Ergebnis aus der Stadt am Rhein. 18.45 Uhr. 0 von 23 Wahllokalen ausgezählt, steht auf der Leinwand. Die ersten fünf von 23 Wahlbezirken laufen um 19.19 Uhr im Internet ein. Auch wenn's lange gedauert hat. Das erste Ergebnis, der Wahlbezirk 6190 zeigt 65,9 Prozent für Jens Geyer. "Gute Arbeit", loben die Genossen Bayrak, der dort Wahlkampfhilfe geleistet hat. "Ich bin stolz", freut sich Bayrak.

Um 19.20 Uhr kommt Fraktionssprecher Alexander Schumacher in den Torbogen. "Hat gedauert", sagt er und zuckt die Schultern. Probleme mit dem Zählen und der Übertragung seien der Grund für die späte Auszählung. Er hat im Lokal Heinrich-Zille-Platz gezählt. Abwarten, sagt Werner Bischof, der für seine Partei bereits zweimal im Landtag saß. "Monheim und Hilden müssten es rausreißen", sagt das sozialdemokratische Urgestein. "Der Bezirk Altstadt sieht gut aus. Das war immer unser Problem. Dieses Mal sieht es besser aus."

Und so wartet auch Geyer, der um 19.30 Uhr mit Applaus begrüßt wird. "Ich bin vorsichtig", gibt er zunächst nur verhaltene Kommentare ab. "Aber das gute Abschneiden der SPD auf Landesebene zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht." Immer wieder schaut seine Lebensgefährtin Kerstin Budig, auf ihr I-Pad. Die Ergebnisse lassen auf sich warten. Aus ihrer Sicht hat Geyer alles richtig gemacht. "Er hat sieben Wochen lang gekämpft", sagt sie, während der Kandidat sein Wahlkampf-shirt zeigt. "Möge die Kraft mit dir sein", ist darauf zu lesen. Das war sie wohl. Kurz nach 22 Uhr das Endergebnis: Geyer liegt knapp vor Clauser. Jubel bei der SPD.

(RP/ila/url)
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