Langenfeld/Monheim Internet gehört zum Schulalltag

Langenfeld/Monheim · Das soziale Netzwerk Facebook ist der Tummelplatz im Internet für Kinder und Jugendliche. Darauf reagieren die Schulen, die auch Gefahren des Webs thematisieren. Lernstoff wird ebenfalls zunehmend via Netz vermittelt.

Die Jungen und Mädchen an der Peter-Ustinov-Gesamtschule in Monheim leben im Internet-Paradies. Zumindest, was die Ausstattung ihrer Schule betrifft. Drei PC-Räume mit 90 Computern stehen den Schülern zur Verfügung, jedes Kind hat eine eigene Anmelde-Kennung.

Schulleiterin Regina Lingel-Moses ist voll des Lobes für die Stadt, die diese moderne Ausstattung ermöglicht hat. Da ist es nur folgerichtig, dass der Umgang mit den digitalen Welten fester Bestandteil des Unterrichts ist. An der Peter-Ustinov-Gesamtschule nehmen Achtklässler wie selbstverständlich an einem Internetwettbewerb des Institutes francaise teil, sie beschäftigen sich mit Recherche und Präsentation im Netz oder erstellen Serienbriefe und Datenbanken.

Gefahren erläutern

"Die Grundsätze haben die Schüler heutzutage aber schon vorher drauf", urteilt Lingel-Moses, die selbst Informatik unterrichtet. Am Herzen liegt ihr aber nicht nur die Vermittlung von Inhalten, sondern auch die Aufklärung ihrer Schützlinge über die Gefahren des Internets. So seien an ihrer Schule schon Konflikte im sozialen Netzwerk Facebook aufgearbeitet worden; auch heiße Eisen wie das der "Loverboys", die gutgläubigen Mädchen die große Liebe versprechen, würden angefasst. Für die Schüler wirken die Erkenntnisse mitunter wie ein Schock. Und mancher dürfte sich inzwischen zweimal überlegen, welche Informationen er im Netz preisgibt.

Am Langenfelder Konrad-Adenauer-Gymnasium spielt Wissensvermittlung und Informationsweitergabe übers Internet ebenfalls eine immer wichtigere Rolle. Zwar wird auch hier nicht Facebook zu Unterrichtszwecken eingesetzt. Stattdessen bedienten sich manche Pädagogen aber des Lehrer-Online-Netzes (LoNet), das sich bereits an einigen Schulen etabliert hat, berichtet die stellvertretende Schulleiterin Uta Schmitz-Molkewehrum.

Das LoNet bietet die Möglichkeit, dass Lehrer ein spezielles Angebot einrichten, auf das nur ihre Schüler Zugriff haben — Unterrichtsmaterialien etwa oder Hinweise. "Wir möchten das gerne ausbauen", sagt Schmitz-Molkewehrum. Das soziale Netzwerk Facebook ist trotzdem ein Thema am KAG. Denn auch dort haben Kinder und Jugendliche üble Erfahrungen mit Denunziation und Mobbing gemacht. Mit den Schülern werde auch darüber gesprochen, "aber die Attacken finden ja in der Regel im privaten Rahmen statt, da können wir leider nicht viel machen", weiß die stellvertretende Schulleiterin.

Ihr Kollege Peter Gathen von der Bettine-von-Arnim-Gesamtschule Langenfeld/Hilden kennt das Problem. An seiner Einrichtung hat vor einigen Wochen eine entsprechende Informationsveranstaltung für Eltern stattgefunden. Doch auch die Vorteile des Internets und der sozialen Netzwerke werden an der Bettine-von-Arnim-Schule weidlich genutzt — etwa zur Berufsvorbereitung. Die Schüler erstellen an den 48 Rechnern und 45 Laptops beispielsweise Bewerbungen, Lebensläufe, Tabellen und Zeichnungen. Facebook wird von der Schule nicht eingesetzt, laut Gathen von einigen Schülern aber für Lernzwecke genutzt. Da werden Aufgaben diskutiert, wer in einer Stunde gefehlt hat, kann sich bei seinen Mitschülern darüber informieren, was er verpasst hat.

Am Monheimer Otto-Hahn-Gymnasium wird Facebook vor allem aus Datenschutzgründen kritisch gesehen, sagt Direktor Dr. Hagen Bastian. Das Internet ist dennoch selbstverständlicher Bestandteil des Unterrichts. Am OHG hat jeder Klassenraum einen Internetzugang.

(RP/rl)
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