Monheim Integrationsbeirat bekommt Training

Monheim · Damit das Gremium bei der nächsten Wahl antreten kann, sollen Vertreter Kommunikation und Vermarktung lernen.

 Zum Tag der Integration im Dezember vergangenen Jahres besuchten viele Monheimer die Moschee.

Zum Tag der Integration im Dezember vergangenen Jahres besuchten viele Monheimer die Moschee.

Foto: Matzerath

Die Stadt und ihre Politiker haben ein Integrationskonzept auf den Weg gebracht, sie loben regelmäßig den Integrationspreis aus und haben mit Hans-Peter Anstatt (Fachbereich Soziales) einen kompetenten Ansprechpartner und Koordinator für das Thema. Doch das Gremium, das die Belange der Menschen mit Migrationshintergrund thematisieren und politisch vertreten soll, kam nur schwer in die Gänge. Viele Jahre lang fanden sich keine engagierten Mitstreiter, der Ausländerbeirat — wie er früher betitelt wurde — existierte nur noch auf dem Papier. 2010 wurde erstmals wieder ein Integrationsbeirat gewählt.

Der Ausschuss hat mit dem SPD-Politiker und Verleger einer türkischen Verbraucherzeitung, Alaattin Bayrak (SPD), einen engagierten Vorsitzenden. Damit sich auch beim nächsten Wahltermin 2014 wieder genug Interessenten finden, holen sich die Mitglieder für die Vorbereitung professionelle Unterstützung. "Die brauchen wir, um unsere Erfahrungen und Wünsche zu bündeln", erklärte Bayrak. Einstimmig votierten alle Vertreter des Gremiums jetzt für diesen Schritt.

Je nach Anzahl der notwendig werdenden ganztägigen Trainingsmaßnahmen und nach der Anzahl der Sitzungen entstünden Kosten zwischen 4800 und 8000 Euro, erklärte Hans-Peter Anstatt. Die Haushaltsmittel seien bereits für 2014 eingeplant. "Wir brauchen Unterstützung, um wirklich ganz sicher gehen zu können, 2014 wieder ein Gremium aufstellen zu können." Ausschussmitglied Erkan Güneser plädierte ebenfalls dafür, "Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen".

Im Plenum wurden Stimmen laut, man vermisse die Unterstützung aller politischen Parteien. So würden beispielsweise die FDP-Vertreter kaum zu den Sitzungen erscheinen. Und Manfred Poell (Grüne) ergänzte: "Wir müssen noch konstruktiver zusammenarbeiten."

Hans Wietert-Wehkamp vom Institut für soziale Innovation wird die Mitglieder des Integrationsausschusses begleiten und mit ihnen Perspektiven erarbeiten. Er empfahl ihnen, ihre aktuelle Situation zu analysieren und Themenschwerpunkte bis zum Ende der Wahlperiode zu sammeln. Damit könne der Ausschuss auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet werden. "Was möchten Sie verbessern? Wie werden sie anerkannt? Was wollen sie erreichen?", fragte er.

Hans-Peter Anstatt plädierte dafür, möglichst frühzeitig zu beginnen. Ob in Klausurtagungen oder Workshops müsse noch entschieden werden. Wichtig sei es, Ehrenamtler einzubinden. Interessierte müssten rechtzeitig informiert werden und auf ihre Aufgaben bei einer erfolgreichen Kandidatur vorbereitet werden. Gezielte Trainingsmaßnahmen beispielsweise zu den Punkten Gemeinde- und Geschäftsordnung, Kommunikation und Selbstvermarktung, Aufbau von Kooperationsnetzen mit Vereinen, Religionsgemeinschaften und Initiativen könnten Themen sein.

Günter Bosbach (CDU) wünschte sich, dass man in der Vorbereitungsphase "praxisbezogen arbeiten und nicht zu akademisch diskutieren" soll.

(RP/ac)
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