Monheim Insekten beziehen ihr Luxushotel am Rhein

Monheim · Wenn am Freitag ab 15 Uhr der Naturerlebnispfad im Rheinbogen eröffnet wird, werden die Gäste auch erstmals den imposanten Hotelkomplex mitten im Landschaftspark in Augenschein nehmen können. Gleich zwei Insekten-Hotels haben die Mitglieder des Vereins Landschaftsschutz in Monheim sowie der örtlichen Ortsgruppe des NABU-Kreisverbands Mettmann von einer heimischen Zimmerei erbauen lassen. Finanziert haben sie Josef Lambertz und sein Verein Landschaftsschutz, organisiert haben dies vor allem Nabu-Stadtbeauftragter Frank Gennes und Detlev Garn als Leiter der heimischen Nabu-Wildbienen AG.

 Josef Lambertz (r.) und der Nabu-Beauftrage Frank Gennes (3.v.r.) haben das dritte Insektenhotel im Stadtgebiet errichtet.

Josef Lambertz (r.) und der Nabu-Beauftrage Frank Gennes (3.v.r.) haben das dritte Insektenhotel im Stadtgebiet errichtet.

Foto: Thomas Spekowius

Bei den Baugrundstücken war den Naturschützern die Stadt behilflich. Nach Marienburgpark und Baumberger Rheinwanderweg ist dies der inzwischen dritte Hotelkomplex für Hautflügler, Käfer und Netzflügler. "Hier haben wir jetzt tatsächlich auch die XXL-Version unserer kleinen Kette errichtet", so Lambertz bei der Einweihung.

Insgesamt flossen 15.000 Euro in die beiden Hotelbauten. Sogar an einen mit heimischen Sukkulenten bepflanzten Dachgarten wurde gedacht. Nur im Bereich der Küchenräume und Speisesäle konnte guten Gewissens gespart werden. Die städtischen Gärtner haben direkt vor der Hotel-Lobby zahlreiche Wildblumen ausgesät und Sträucher gesetzt, die den Gästen fortan als Nahrungsquelle dienen. "Wir bieten hier also nicht nur Bed sondern auch Breakfast an", wirbt Hotelmanager Frank Gennes.

Die neue Nobel-Herberge für Flugreisende dürfte sich in den zumeist gut vernetzten Kreisen allerdings ohnehin sehr schnell herumsprechen. "Nistmöglichkeiten für Wildbienen oder weitere Nützlinge wie Marienkäfer, Florfliegen und Ohrwürmer sind in unseren Gärten leider immer seltener geworden", bedauern die Naturschützer und schieben erläuternd hinterher: Die 500 Wildbienenarten sind auf "Einzel-Quartiere" wie hohle Stängel und Astlöcher angewiesen - und genau die bilden auch den Kern des neuen Insekten-Hotels im Landschaftspark Rheinbogen. Dabei wurden die einzelnen Holzmodule in der Velberter Werkstatt für Behinderte des Kreises Mettmann zusammengebaut. Beim Befüllen halfen in der Wildbienen AG auch Kinder der Monheimer Pfadfinder-Mädelschaft Volée.

(elm)
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