Monheim In Monheim braut sich was zusammen

Monheim · Dieter Ritter plant mit Mitstreitern in der Altstadt Brauhaus mit Bier aus eigener Herstellung. Projekt ist so gut wie sicher.

 Helmut Heymann gehört zu den drei Mitstreitern von Ritter.

Helmut Heymann gehört zu den drei Mitstreitern von Ritter.

Foto: rm-

Zehn Jahre ohne Bier - so mancher Liebhaber des Gerstensaftes mag sich das nicht vorstellen. Die Stadt Monheim allerdings muss schon so lange ohne eigene Brauerei auskommen. 2004 wurde die Brauerei Peters & Bambeck verkauft und schließlich geschlossen. Bier kommt in Monheim seitdem von überall her, nur nicht aus Monheim. Dieter Ritter (48) und drei Mitstreiter wollen das ändern: "Die Stadt hat wieder ein Bier verdient", sagt er. "Wir haben schon viele gute Rückmeldungen von früheren Brauaktivitäten erhalten, jetzt soll es etwas Festes geben." Ein Brauhaus mit angeschlossener Brauerei ist laut Ritter geplant.

 Kurz vor Vertragsunterzeichnung ist Dieter Ritter zuversichtlich, bald in der Altstadt Bier zu brauen.

Kurz vor Vertragsunterzeichnung ist Dieter Ritter zuversichtlich, bald in der Altstadt Bier zu brauen.

Foto: Ralph Matzerath

Die "Monheimer Biermanufaktur" wird dann auch zur Wiederbelebung der Altstadt beitragen, ist sich Ritter sicher. "Es fehlt zwar noch die finale Unterschrift", bremst der Brauer, "aber es sieht gut aus." Im Brauhaus soll für den Hausausschank und größere Veranstaltungen gebraut werden. Auch außer Haus wird es das Bier geben. Ob nur im Fass oder auch in Flaschen stehe aber noch nicht fest.

1000 Liter sind mit der Brauanlage am Tag möglich. Zu trinken geben wird es regionstypische Obergärige Biere wie Kölsch und Alt. "Da wir nicht in Köln brauen, dürften wir es aber nicht Kölsch nennen. Ein Pils wäre zudem auch möglich", sagt Ritter. "Oder saisonale Spezialbiere wie ein Bock. Ein Oktoberfestbier ist ebenfalls denkbar." Die Monheimer Biermanufaktur wird keine Einzelleistung Dieter Ritters sein. "Ohne meine Mitstreiter wäre das sicher nicht möglich." Diese Mitstreiter sind Dirk Mucha, Richard Ridinger und Helmut Heymann — allesamt heimatverbundene Monheimer. Zu viert bilden sie die Gesellschafter der GmbH. Die Brauleitung wirdindes Ritter übernehmen. "Ich bin Autodidakt", sagt er, "das Meiste habe ich mir selbst beigebracht."

Ritter, der beruflich in der Erwachsenenbildung tätig war, begann als Hobbybrauer. Nach dem Ende der Brauerei Peters & Bambeck bildete er sich bei verschiedenen Braumeistern fort. Sein Kölsch namens "Böll" wird seit einigen Jahren erfolgreich in der Sünner-Brauerei in Köln gebraut. Den Wunsch, in Monheim Bier zu brauen, hat Ritter schon länger. Für verschiedene Veranstaltungen stellte er schon Spezialbiere zur Verfügung, so zum Beispiel sein Turmbräu. "Ich habe die Stadt nie aus den Augen verloren. In gewisser Weise bin ich in einer großen Schleife zurückgekehrt."

Auch wenn die vier Unternehmer naturgemäß Wirtschaftlichkeit im Blick haben: "Die Sache bleibt für alle eine Herzensangelegenheit", sagt Ritte. Letztlich sei nicht Geld, sondern Herzblut ausschlaggebend für das Projekt gewesen. "Die alte Brauerei war ein Stück weit auch die Seele der Stadt. Dass sie mit dem Brauhaus der von der Stadt geplanten Wiederbelebung der Altstadt helfen, ist ein zusätzlicher Anreiz.

Wenn alles reibungslos verläuft wollen die Unternehmer spätestens bis zur Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer loslegen. "Das", findet Ritter, "wäre doch ein schöner Start."

(jim)
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