Monheim Im Viertel steckt Potenzial

Monheim · Georg Scheyer ist seit rund sechs Monaten Stadtteilmanager im Berliner Viertel. Für den 51-Jährigen ist es im Grunde ein Heimspiel, denn er ist im Monheimer Süden aufgewachsen und war bereits von 2005 bis 2008 als Stadtteilmanager vor Ort aktiv. Nicht nur deswegen kennt er sich bestens aus im Viertel und hat intensiven Kontakt zu Anwohnern, Einzelhändlern und Vereinen. Mit ihm sprach RP-Mitarbeiter Dorian Audersch.

Herr Scheyer, was hat sich seit Ihrem Amtsantritt getan?

Scheyer Nachdem ich im Amt war, habe ich geprüft, welche alten und neuen Netzwerke es gibt. Seitdem gibt es einen regen Austausch mit verschiedenen Akteuren im Viertel. Die Schulen und das Haus der Jugend sind dafür nur einige Beispiele. Die Zusammenarbeit mit dem LEG-Mieterzentrum läuft ebenfalls reibungslos – ebenso wie der Kontakt mit dem Integrationsbeauftragten der Stadt und dem Integrationsausschuss. In dieser Hinsicht hat sich also Einiges getan. Aber das war noch längst nicht alles.

Wie meinen Sie das?

Scheyer Wir haben es in relativ kurzer Zeit geschafft, das Berliner Viertel bei Veranstaltungen besser einzubinden. Der Holländische Tuch- und Stoffmarkt und das Stadtfest sind dafür gute Beispiele. Hinzu kommen die ersten Stadtmeisterschaften im Fußball während des Jugendkulturwochenendes, bei dem mehr als 250 Kinder aus dem gesamten Stadtgebiet mitgemacht haben. Der Erfolg dieser Veranstaltungen zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind.

Was sind die Ziele der "Zukunftswerkstatt" am Ende des Jahres?

Scheyer Es ist wichtig, die Menschen im Berliner Viertel mit ins Boot zu holen. Dafür wollen wir möglichst viele Akteure aus verschiedenen Bereichen beteiligen und gemeinsam Ideen entwickeln. Es gibt noch keinen konkreten Termin, aber die Vorbereitungen laufen bereits. In der Zukunftswerkstatt sollen die Grundlagen dafür geschaffen werden, um das Viertel besser als Teil von Monheim zu integrieren.

Wie beurteilen Sie das eher negative Image des Berliner Viertels?

Scheyer Natürlich gibt es hier auch Probleme – wie in vielen anderen Städten auch. Es gibt aber auch viele Vorurteile gegenüber dem Stadtteil. Eins davon ist die hohe Kriminalitätsrate, die sich allerdings in keiner Statistik belegen lässt. Das ist eher ein subjektiver Eindruck, der sich in vielen Köpfen verankert hat. Ich denke, dass sehr viel Potenzial im Berliner Viertel steckt und das wollen wir aktivieren.

(dora)
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