Monheim/Langenfeld Im Klassenzimmer brummt Forschergeist

Monheim/Langenfeld · Mit knapp 40.000 Euro fördert die Bayerstiftung naturwissenschaftliche Projekte von Schulen im Südkreis. Einige wurden jetzt ausgezeichnet.

 Schüler des Berufskollegs Hilden haben sich mit Unterstützung der Bayerstiftung unter anderem intensiv mit Bienen befasst. Hier erläutert Stiftungsvertreterin Laura Watermann (am Bienenkorb rechts) das Projekt.

Schüler des Berufskollegs Hilden haben sich mit Unterstützung der Bayerstiftung unter anderem intensiv mit Bienen befasst. Hier erläutert Stiftungsvertreterin Laura Watermann (am Bienenkorb rechts) das Projekt.

Foto: Ralph Matzerath

Der weiße Kittel ist ein Statussymbol, er steht für Bildung, eine gewisse "Wissensmacht". Kein Wunder also, dass auch David sich mit seinen 16 Jahren schon ganz wohl darin fühlt. Gemeinsam mit 15 Mitschülern der Langenfelder Prisma-Gesamtschule nimmt der Neuntklässler an einer Chemie AG teil, die finanziell von der Bayerstiftung unterstützt wurde.

"Wir haben von dem Geld unter anderem diese Kittel angeschafft", sagt Chemielehrerin Silvia Jakob. In der Freiwilligen-AG, für deren Plätze es sogar eine Warteliste gibt, werden Experimente gemacht, um naturwissenschaftlichen Phänomenen auf den Grund zu gehen. Warum setzt ein Mentos-Bonbon in einer Cola Kohlensäure frei? Wieso brennen zusammengebundene Wunderkerzen auch dann weiter, wenn man sie unter Wasser hält? Auf solche Fragen gibt's Antwort.

"Wir sind ein Forscherstandort, und wir fördern den Pioniergeist", sagt Simone Rosche, Bayer-Standortleiterin in Monheim, in ihrer Begrüßung von Vertretern der ausgezeichneten Schulen aus Monheim, Langenfeld und Hilden. Laura Watermann von der Bayerstiftung, die 38.000 Euro für die Projekte ausgelobt hat, lobt den ausgeprägten Erfindergeist im Klassenzimmer. "Wir befürworten es, wenn Schulunterricht als Wissenschaftserlebnis angesehen wird. Und wir wünschen uns auch für die Zukunft einen großen Forscherdrang in den naturwissenschaftlichen Bereichen."

Schüler des Monheimer Otto-Hahn-Gymnasiums haben sich unter anderem mit dem Thema "Haut" befasst. Von dem Stiftungsgeld wurden UV-Lampen finanziert, mit deren Hilfe die Wirksamkeit von Sonnenschutzcremes nachgewiesen werden kann. Ein kurzes Experiment während der Feierstunde zeigt die Vorgehensweise der jungen Forscher. "Wir haben hier farblose Kügelchen", erklärt eine der Schülerinnen. "Die halten wir nun einige wenige Sekunden unter die UV-Lampe und sehen dann, dass sie sich verfärben. Wenn man nun zwischen Kugeln und UV-Lampe unsere präparierten Glasplättchen mit den verschiedenen Cremeproben hält, erkennt man sehr schnell, ob und wie die Kugeln sich weiter verfärben. Somit können wir die Wirksamkeit einer Creme nachweisen - oder eben auch die Nichtwirksamkeit."

Auch das Langenfelder Konrad-Adenauer-Gymnasium wird für sein naturwissenschaftliches Engagement ausgezeichnet, ebenso das Berufskolleg Hilden, das sich unter anderem intensiv mit Bienen und deren Einfluss auf Pflanzen und Umwelt befasst. Was passiert beim Kochen auf chemischer Ebene? Welche Inhaltsstoffe sind in welchem Produkt? Wir wird Hustensaft hergestellt? Auf all diese Fragen gibt es Antworten, nach denen talentierte und interessierte Schüler in den zahlreichen Projektarbeiten suchen.

Die Chemie-AG der Langenfelder Prisma-Schule geht noch ein Stück weiter: Die teilnehmenden Jugendlichen geben im regulären Chemieunterricht ihr erarbeitetes Wissen an ihre Mitschüler weiter. "Genau das ist auch der Grund, warum ich den Kittel so klasse finde", sagt David selbstbewusst: "Dann strahle ich Autorität aus, und dann hören mit dir anderen wenigstens mal richtig zu".

(dani)
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