Passantenzählung Datenfutter für die City-Entwickler

Kreis Mettmann · Erstmals hat die IHK Düsseldorf im Kreis Mettmann Passantenzahlen in den Innenstädten erhoben.

 Erlebnisraum Innenstadt: Besondere Aktionen, wie hier eine Modenschau beim Frühlingsfest in Monheim, steigern die Attraktivität der Zentren.

Erlebnisraum Innenstadt: Besondere Aktionen, wie hier eine Modenschau beim Frühlingsfest in Monheim, steigern die Attraktivität der Zentren.

Foto: Spekowius, Thomas

„Nebaumaßnahmen wie die Stadtgalerie in Velbert oder das Hitzbleck-Forum in Heiligenhaus und Revitalisierungen von bestehenden Strukturen wie die Königshof-Galerie in Mettmann werden Besucherströme in den Städten verändern“, sagt Marcus Stimler, Referent für Handel, Dienstleistungen, Regionalwirtschaft und Verkehr in der IHK-Zweigstelle in Velbert. „Darum haben wir jetzt erstmals diese Passantenfrequenzzählung in den Innenstädten der zehn kreisangehörigen Kommunen durchgeführt.“ Bisher gab es kein oder nur veraltetes Datenmaterial dazu.

Am 26. und 28. April, einem Donnerstagnachmittag und Samstagvormittag, wurden an jeweils zwei Standorten in den Innenstädten zeitgleich die Passanten gezählt. „Die Zählung erfolgte nach einem gängigen Standard“, erklärt Dr. Michael Frehn von der durchführenden „Planersocietät“ aus Dortmund. „Zunächst werden die Besucher in eine Richtung fünf Minuten lang erfasst, dann fünf Minuten in die andere Richtung, anschließend folgt eine fünfminütige Pause.“ Insgesamt wurde jeweils eine Stunde lang erfasst und die Daten auf Tageswerte hochgerechnet. Marcus Stimler betont: „Die Messstandorte wurden nicht von uns festgelegt, sondern über die Wirtschaftsförderungen der jeweiligen Kommunen.“

In Langenfeld wurden am 26. April an den beiden Standorten 624 und 747 Passanten gezählt, in Monheim 366 und 339. Nur in Hilden (1332 und 1272) gab es an diesem Tag mehr als 1000 Passanten. Am 28. April waren es in Langenfeld 1095 und 1626 Menschen, in Monheim 816 und 282. Auch hier hatte Hilden am Tag seines Wochenmarkts mit Abstand die höchsten Passantenströme (3486 und 1908)

Stimler kennt das Erhebungsverfahren zwar auch aus anderen IHK-Bezirken, aber gerade die Situation in einigen Städten des Kreises Mettmann gebe aktuellen Anlass für eine derartige Analyse. Die nun ermittelten Zahlen sind wichtige Grundlage für zukünftige Nachfolgestudien und sich daraus ergebende Vergleichbarkeit für die jeweilige Innenstadt. „Die Daten sind nicht für eine Aussage über die Attraktivität der Innenstädte oder gar ein Ranking geeignet“, sagt Stimler. „Dafür benötigt man deutlich mehr Parameter.“ Vielmehr gehe es darum, die anstehenden Veränderungen in einigen Städten adäquat zu begleiten. Dennoch ist ein Ergebnis, dass Hilden die mit Abstand am stärksten frequentierte Stadt im Kreis ist.

In Mettmann hat sich eine überraschende Besonderheit ergeben: Anders als in anderen Städten hat der Wochenmarkt hier keine belebende Wirkung. Der Zählstandort Freiheitsstraße habe am entsprechenden Tag rund 300 Passanten weniger ergeben als der Standort Königshof-Galerie. „Mit der geplanten Modernisierung der Galerie wird diese an Attraktivität gewinnen und das Verhältnis noch weiter verschieben.“ Hier müsse die Stadt etwas tun, damit die gesamte Innenstadt von der Königshof-Galerie profitieren könne. In Heiligenhaus müssten Ideen für eine Verknüpfung der Hauptstraße mit dem künftigen Einkaufszentrum Hitzbleck-Forum entwickelt werden.

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