Langenfeld i-Dötzchen Yusuf bastelt seine Schultüte

Langenfeld · Sie gehören zum ersten Schultag wie der eigene Name an der Tafel: Schultüten, die den ABC-Schützen den Schulanfang versüßen. Eine zu basteln ist gar nicht so schwer. Der sechsjährige Yusuf macht es mit seinen Kindergärtnerinnen vor.

 Gemeinsam mit seiner Kindergärtnerin Zöhre Mutlu baut Yusuf eine Schultüte. Zuerst wird die große Pappe entsprechend gerollt. Dann kommt die "Rakete" nebst Kapitän als Verzierung darauf. Gefüllt wird die Türe von der Familie.

Gemeinsam mit seiner Kindergärtnerin Zöhre Mutlu baut Yusuf eine Schultüte. Zuerst wird die große Pappe entsprechend gerollt. Dann kommt die "Rakete" nebst Kapitän als Verzierung darauf. Gefüllt wird die Türe von der Familie.

Foto: RALPH MATZERATH

Die von Julia ist mit Delfinen bestückt. Nina hat eine mit Marienkäfern darauf, und Timo mag am liebsten Rennautos. Eines aber ist allen drei Kindern gemeinsam: Gespannt fiebern sie ihrem ersten Schultag in rund zwei Wochen entgegen und warten nur darauf, ihre Schultüte an sich zu drücken. Gefüllt mit Leckereien und kleinen Geschenken, soll sie den i-Dötzchen den Start in einen neuen Lebensabschnitt versüßen. Es gibt sie fertig zu kaufen, doch viele Eltern, Großeltern oder Paten basteln die Schultüte für ihren Schützling selbst. "Lieblingsmotive der Jungen sind wie schon in früheren Jahren Rennautos, Fußball und Actionszenen, zum Beispiel mit Raketen, die Mädchen bevorzugen Pferde, Ponys, Einhörner oder Schmetterlinge", weiß Zöhre Mutlu, Mitarbeiterin des städtischen Kindergartens Jahnstraße 2. Zusammen mit Kita-Leiterin Anne Völkel erklärt sie, wie man eine Schultüte bastelt.

 Gemeinsam mit seiner Kindergärtnerin Zöhre Mutlu baut Yusuf eine Schultüte. Zuerst wird die große Pappe entsprechend gerollt. Dann kommt die "Rakete" nebst Kapitän als Verzierung darauf. Gefüllt wird die Türe von der Familie.

Gemeinsam mit seiner Kindergärtnerin Zöhre Mutlu baut Yusuf eine Schultüte. Zuerst wird die große Pappe entsprechend gerollt. Dann kommt die "Rakete" nebst Kapitän als Verzierung darauf. Gefüllt wird die Türe von der Familie.

Foto: RALPH MATZERATH

"Es ist leichter, als viele vermuten", macht Völkel denjenigen Mut, die zwischen Kaufen und Selberbasteln schwanken. Für den kegelförmigen Körper benötige man lediglich einen großen Bogen Pappe. "Man kann grundsätzlich mit allen Pappen arbeiten. Mit Wellpappe allerdings wird alles etwas robuster und stabiler", empfiehlt die 61-Jährige, die als Kita-Leiterin bereits 26 Jahrgänge von Kindern in Richtung Grundschule entlassen hat.

 Gemeinsam mit seiner Kindergärtnerin Zöhre Mutlu baut Yusuf eine Schultüte. Zuerst wird die große Pappe entsprechend gerollt. Dann kommt die "Rakete" nebst Kapitän als Verzierung darauf. Gefüllt wird die Türe von der Familie.

Gemeinsam mit seiner Kindergärtnerin Zöhre Mutlu baut Yusuf eine Schultüte. Zuerst wird die große Pappe entsprechend gerollt. Dann kommt die "Rakete" nebst Kapitän als Verzierung darauf. Gefüllt wird die Türe von der Familie.

Foto: RALPH MATZERATH

Zöhre Mutlu (36) erklärt, wie man aus dem Bogen Pappe einen Kegel macht: "Als erstes zeichnet man mit dem Bleistift ein Viertelrund als Hilfslinie." Und zwar wie folgt: Man bindet einen Faden an einen Bleistift, fixiert das andere Ende des Faden (zum Beispiel mit dem Daumen) in einer Ecke der Pappe und zeichnet so – mit gespanntem Faden – um die Ecke herum von einem Rand zum anderen einen Viertelkreis.

Die Linie entlang schneidet man nun mit einer Schere den Kreissektor aus. Den rollt man so zusammen, dass man die bekannte Schultüten-Form erhält: Aus dem rechten Winkel wird die untere Spitze, das Rund bildet den oberen Rand der Schultüte. "Die beiden geraden Enden müssen jetzt nur noch zusammengeklebt werden", sagt die ausgebildete Kinderpflegerin. "Im besten Falle sollte man hier die Heißkleberpistole verwenden. Es geht zwar auch mit einem Tacker, aber das ist ein wenig schwieriger", ergänzt Leiterin Völkel.

Fehlt jetzt nur noch das bunte Krepppapier, das am oberen Ende der Schultüte befestigt wird. Es dient dazu, die Tüte nach dem Füllen zu verschließen und die Leckereien und kleinen Geschenke vor den neugierigen Augen der Kinder fürs Erste zu verstecken. Auch beim Ankleben des Krepppapiers hilft den beiden der sechsjährige Yusuf, der am 5. September in die Schule kommt. "Ich bin aber nicht aufgeregt", sagt er keck. "Am liebsten möchte ich eine Schultüte mit einer Rakete". Also wird die Schultüte mit einer Rakete verziert.

Gerade diese Details machen eine mit Liebe gebastelte Schultüte einzigartig, sind sich die Kindergärtnerinnen einig. "Meine Schultüte ist toll geworden", findet auch Yusuf. Jetzt zeigt er sie erst mal seinen Freunden im Kindergarten. Und freut sich riesig darauf, sie demnächst in die Schule zu tragen, hinein in neue Abenteuer.

(RP)
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