Langenfeld Historischer Kotten für den Volksgarten

Düsseldorf · Der historische Wiescheider Kotten soll in einem Glashaus im Volksgarten wiedererrichtet werden. Dieses interessante Vorhaben ist am Dienstag Thema im Kulturausschuss. Bauherr und Betriebsträger ist der Förderverein Stadtmuseum Langenfeld. Die Beschlussvorlage sieht hierfür einen städtischen Zuschuss von 290 000 Euro an den Förderverein vor.

Insgesamt sind 355 000 Euro für das Projekt veranschlagt. "Dies geschieht insbesondere vor dem Hintergrund, die wenigen historischen Denkmäler der Stadt für die Nachwelt zu erhalten", heißt es in der Begründung.

Bis zum Jahre 1989 arbeitete Wilhelm Jacobs als letzter Schalenschneider in seiner eigenen, urtümlichen Werkstatt. In gewerblicher Heimarbeit fertigte er für die Solinger Schneidewaren-Industrie Messergriffe aus Holz. Als Wilhelm Jacobs 1989 starb, waren viele Bürger der Ansicht, dass der historische Kotten nicht abgerissen und entsorgt werden sollte.

Die Stadtverwaltung befand, dass diese Werkstatt ein anschauliches Beispiel für den Übergang von rein handwerklichen Arbeiten zur vorindustriellen Fertigung sei und gab ein Gutachten in Auftrag. Die Forschungsgruppe für Bauhistorische Untersuchungen (Köln) unter Leitung von Prof. Eberhardt empfahl, diese alte Werkstatt als technisches Denkmal an Ort und Stelle zu bewahren. Da der Kotten am ursprünglichen Standort jedoch nicht bleiben konnte, entstand in Zusammenarbeit mit dem Amt für Volkskunde und dem Stadtarchiv eine Dokumentation.

Seit 1990 liegen die Einzelteile der Werkstatt im Museums-Depot im Keller des Schulzentrums. Anlässlich einer Besichtigung entstand die Idee, diesen geschichtlichen Hinweis auf die Industriekultur unserer Stadt ans Tageslicht zu holen. Die Präsentation des historischen Kottens soll in einem Glashaus erfolgen — quasi in einer überdimensionierten Vitrine. Die Skizze zeigt das Vorhaben.

(RP)
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