Langenfeld/Monheim Hier tut sich was für Radfahrer

Langenfeld/Monheim · Schutzstreifen, Piktogramme, Pumpstationen: Wie das Radeln in Langenfeld und Monheim attraktiver werden soll.

 Auf der Richrather Straße in Langenfeld sollen neue Schutzstreifen Radfahrer jetzt runter vom Gehweg auf die Fahrbahn bringen. Bislang scheuen sich die meisten Radler aber noch davor, zeigen Beobachtungen.

Auf der Richrather Straße in Langenfeld sollen neue Schutzstreifen Radfahrer jetzt runter vom Gehweg auf die Fahrbahn bringen. Bislang scheuen sich die meisten Radler aber noch davor, zeigen Beobachtungen.

Foto: Ralph Matzerath

Auf der Richrather Straße in Langenfeld sollen Radfahrer jetzt vom Gehweg runter auf die Straße gebracht werden. Dazu wurde der bislang nur im nördlichen Teil markierte so genannte Schutzstreifen für Radler jetzt in Richtung Zentrum bis in Höhe der Tankstelle verlängert. Noch ist der Gehweg dort auch für Radler freigegeben, doch sollen laut Verkehrsplaner Franz Frank die Schilder entfernt werden. Schließlich sollen nach ebenfalls neu angebrachten Markierungen Autos jetzt zur Hälfte auf dem Bürgersteig parken, so dass dort für Fußgänger und Radfahrer zusammen nur noch wenig Platz ist. Frank: "Wenn ein Beifahrer vor dem Aussteigen die rechte Tür aufschlägt, kann dies für Radler brenzlig werden."

Radfahrer müssen damit laut Straßenverkehrsordnung auf die Straße. Wer sich nicht daran hält, muss unter Umständen sogar Strafe zahlen. Runter vom Radweg, rauf auf die Straße. Ist das jetzt gut oder schlecht? Auf jeden Fall gut, sagt der Allgemeine Deutsche Fahrrad Club (ADFC) Ortsgruppe Langenfeld/ Monheim. Grund: "Auf der Straße zu fahren ist sicherer", sagt Peter Trappenberg aus dem Vorstand. Denn auch, wenn sich vielleicht so mancher Radler auf dem Fußweg besser fühlt: Das Gefühl täuscht. Gerade auf baulich abgesetzten Radwegen gibt es laut ADFC in vielen Fällen ein höheres Unfallrisiko. Da sind zum Beispiel Autos, die aus Grundstückseinfahren kommen oder beim Abbiegen Radfahrer auf dem Radweg zu spät oder gar nicht wahrnehmen. Das Fahren auf der Straße soll das Risiko mindern und Radler mehr in den Fokus rücken. Schutzstreifen wie den an der Richrather Straße gibt es in Langenfeld mittlerweile an mehreren Stellen, etwa an der Jahn-, Bahn- oder Kronprinzsztraße.

Auch in Monheim wurde auf der Niederstraße (nördliche Seite) so ein Streifen eingerichtet. Ein weiterer soll 2017 an der Geschwister-Scholl-Straße folgen, sagt die städtische Radverkehrsbeauftragte Stephanie Augustyniok. Und dann - zeitlich bisher noch nicht festgelegt - sollen weitere am Garather Weg und der Thomasstraße sowie an der Alfred-Nobel-Straße folgen. Zudem wurden jetzt Piktogramme auf der Krischerstraße, Lindenstraße und am Busbahnhof mit Sprühfarbe aufgetragen. Sie erinnern daran, nicht auf dem Gehweg, sondern der Straße zu radeln. Denn das sei vielen nicht bewusst, sagt Augustyniok. Was 2017 noch für Radler passiert? Die Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer kündigt Augustyniok ebenfalls für den Jahresbeginn an. Die Planungen seien so gut wie abgeschlossen. Als nächstes würden jetzt die Schilder bestellt, die dann anzeigen: Radfahren erlaubt. Am Heerweg müssen Radler derzeit noch auf der alten Bahntrasse fahren. Sie zu nutzen soll dann freiwillig sein, die Benutzung der Straße dann zusätzlich erlaubt. Fünf Luftpumpstationen sind ebenfalls geplant. Das Geld dafür sei fest eingeplant, sagt Augustyniok. Konkret geht es um fest installierte Pumpen, an denen Radler Luft in die Reifen füllen können. Standorte seien noch festzulegen - etwa Busbahnhof, am Rheinradweg oder in Baumberg. Radler, die in Langenfeld einen Platten haben, bekommen in als "Plattenläden" gekennzeichneten Geschäften gratis Flickzeug und leihweise eine Pumpe.

(RP)
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