Langenfeld Heiße Rhythmen in lauer Nacht

Langenfeld · Die Karibische Nacht zog am Samstagabend so viel Publikum an wie nie zuvor. Von der durch Samba-Klänge angefeuerten Stimmung profitierten auch die Händler: Das Marktkarree machte am Abend gute Umsätze.

Vor dem Marktkarree geht es heiß her. Südamerikanische Rhythmen schallen aus den Lautsprechern. Drei brasilianische Schönheiten lassen knapp bekleidet ihre Hüften kreisen. Die Kostüme der jungen Damen sind bunt und fantasievoll. Die Sambatänzerinnen sind mit langen Federn, glitzernden Pailletten und verschnörkelten Ornamenten verziert. Ansonsten gibt es reichlich nackte Haut zu sehen. Einige Herren filmen selig grinsend mit – und es ist wohl besser, dass ihre Frauen nicht Gedanken lesen können.

Zufrieden mit Resonanz

Die sechste Auflage der Karibik-Nacht lockte am Samstagabend bei herrlichem Sommerwetter unzählige Besucher in die Innenstadt. "Mit der Resonanz können wir nur zufrieden sein", sagt Jan-Christoph Zimmermann. "Ich denke, dass wir von den Besucherzahlen her einen neuen Rekord aufgestellt haben. Es ist unglaublich viel los auf den Straßen." Besonders erfreulich sei die bunte Mischung des Publikums. "Es ist jede Altersgruppe vertreten", freut sich der City-Manager. Im vergangenen Jahr hatten die vielen mitfeiernden Jugendliche noch gemischte Gefühle ausgelöst, weil einige von ihnen unter Alkoholeinfluss Gäste anpöbelten oder sich prügelten. Einige Händler hatten sich nicht an die Bestimmungen zum Jugendschutz gehalten und Teenagern Hochprozentiges verkauft.

Starke Polizeipräsenz

"Das ist in diesem Jahr deutlich besser gelaufen", betont Zimmermann. "Die Verdoppelung der Ordnungskräfte und die stärkere Präsenz der Polizei haben gewirkt. Es gab nur vereinzelte Vorfälle, die sich bei der hohen Anzahl an Besuchern nie ganz verhindern lassen."

Neben brasilianischen Tanzeinlagen und südamerikanischer Lebensfreude gibt es jede Menge Live-Musik auf den vier Bühnen am Marktplatz, vor dem Marktkarree, an der Solinger Straße und vor dem Café Sticherling. Da die exotische Fête aus geografischer Sicht großzügig ausgelegt ist, gibt es auch kölnischen Rock, Grillwürstchen und Fassbier – aber eben auch Cocktails, frittierte Bananen und Kokosnuss-Werfen.

Für Einzelhändler und Filialisten ist die Karibik-Nacht eine willkommene Gelegenheit, ihr Angebot zu präsentieren. Im Marktkarree herrscht den ganzen Abend über Hochbetrieb. "Die Kundenfrequenz ist sehr hoch", frohlockt Center-Manager Karsten Mazanneck. "Ich habe mit einigen Händlern gesprochen und die sind sehr zufrieden. Die Karibik-Nacht hat sich in den vergangenen zu einem der wichtigsten Termine im Jahr für uns entwickelt." Auf der Hauptstraße sind die Leute offenbar mehr in Feierlaune, die Party findet größtenteils vor den Türen der Geschäfte statt. Das gilt teilweise auch für die Solinger Straße. "Es geht auch nicht unbedingt nur um den Umsatz", so Sven Lucht, Vorsitzender der IG Solinger Straße. "Wir wollen gemeinsam mit unseren Kunden feiern und zeigen, dass es noch den klassischen inhabergeführten Einzelhandel gibt. Das ist an diesem Abend wichtiger, als das Geld in der Kasse."

(dora)
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