Monheim ,Haus der Musik' wird Wirklichkeit
Monheim · Im Sommer 2013 will die Stadt die dann ungenutzten Gebäude der Anton-Schwarz-Schule abreißen lassen. Im Heinrich-Häck-Stadion soll eine Ersatz-Turnhalle entstehen.
Die Musikschule erhält ein zentrales Gebäude, auch die Kunstschule zieht ein. Ende September entscheidet der Rat.
In der städtischen Gebäudelandschaft plant die Stadt umfassende Veränderungen, über die der Rat am 26. September entscheiden soll: Der Gebäudekomplex Anton-Schwarz-Schule wird abgerissen, sobald die verbliebenen fünf Lerngruppen der Jahrgänge acht bis zehn im Sommer 2013 in das Gebäude der Lise-Meitner-Realschule umgezogen sind.
"Wir haben verschiedene alternative Nutzungen durchgespielt, aber das Gebäude ist mit seinen 5200 Quadratmetern Nutzfläche für die Musikschule oder die benachbarte Hermann-Gmeiner-Schule (HGS) einfach zu groß", erklärte gestern Bürgermeister Daniel Zimmermann in einer Pressekonferenz. Wie künftig das 21000 Quadratmeter große Grundstück genutzt werden könnte, soll ein Workshop ergeben, an dem die Politik, Akteure im Berliner Viertel und externe Planer beteiligt werden sollen.
"Das Areal kann für die Entwicklung des Berliner Viertels durchaus positive Impulse bringen", sagte Zimmermann. Möglich sei etwa moderner sozialer Wohnungsbau.
Ersatz für Turnhalle
Für den Abriss der Schulgebäude rechnet die Stadt mit Kosten von 425 000 Euro. Und da die HGS künftig die Aula der Hauptschule nicht mehr nutzen kann, muss deren Turnhalle für Veranstaltungen ertüchtigt werden (200 000 Euro).
Als Ersatz für die wegfallende Turnhalle, in der auch die SG Monheim, der 1. FC und der Ruderverein Trainingseinheiten abhalten, soll auf dem Gelände des Heinrich-Häck-Stadions eine Einfeld-Turnhalle errichtet werden. So soll das ohnehin geplante neue Umkleidegebäude (Kosten: 582 000 Euro) nunmehr zweigeschossig ausgeführt werden, um Platz für die damit verbundene Turnhalle zu schaffen. Die zusätzlichen Kosten veranschlagt die Verwaltung mit 1,2 Millionen Euro. Die Halle könnte auch den wachsenden Bedarf an Schulsport durch das Schulzentrum Berliner Ring bedienen, wo künftig vier Schulformen parallel nebeneinander existieren.
Zentralisiertes Angebot
Für den Musikschulleiter Georg Thomanek wird künftig ein langgehegter Traum Wirklichkeit: Auf dem Baugrund der ebenfalls abzureißenden Skulpturenhütte, zwischen Achat-Hotel und der Aula des Gymnasiums, also in exponierter Lage am Berliner Ring, soll ein "Haus der Musik" entstehen. Der Neubau, für den die Stadt 3,5 Millionen Euro bereitstellen würde, soll dann neben der Musikschul-Verwaltung auch zehn Unterrichtsräume, ein Tonstudio für kleine Aufnahmen, einen Vortragssaal für Vorspiele, einen Probenraum und einen Tanzsaal beherbergen.
Die Stadt begründet ihre Pläne mit den wachsenden Schülerzahlen der Musikschule, wobei die räumliche Trennung von Verwaltung und Unterricht erhebliche Kommunikationsprobleme — und in der Folge eben auch Pannen — erzeuge. Außerdem genügten die sehr verstreut liegenden Räume nicht den qualitativen Ansprüchen an Musikschulunterricht der Altersstufe Sek 1.
Dazu kommt, dass die Räume im Container an der Bregenzer Straße, in der Hausmeisterwohnung am Bildungs- und Kulturzentrum und in der Realschule — insgesamt elf — künftig gar nicht mehr zur Verfügung stehen. "Deshalb ist der Zeitpunkt günstig, endlich für die älteren Musikschüler, die anders als die MoMo-Schüler individuell unterrichtet werden, eine zentrale Anlaufstelle zu bieten", sagte Thomanek.
In dem neuen Gebäude soll auch die Kunstschule drei neue Räume erhalten und gemeinsam mit den weiterführenden Schulen einen Campus bilden. Zimmermann: "Das ist ein großer Wurf für wenig Geld, der gleich mehreren unserer strategischen Ziele dient."