Monheim Haus der Jugend wird zur Theaterbühne

Monheim · Nach "Digital bewegt" im Monheimer Sojus geht es bei "Patricks Trick" nun um den Umgang mit Behinderung und behinderten Menschen.

 Günther Henne (vo.) und Michael Meyer in der Inszenierung des Theaterhauses Frankfurt von "Patricks Trick" - in Monheim am 31. Januar/1. Februar.

Günther Henne (vo.) und Michael Meyer in der Inszenierung des Theaterhauses Frankfurt von "Patricks Trick" - in Monheim am 31. Januar/1. Februar.

Foto: THF

Ein Theaterangebot für die Monheimer Jugend schaffen - mit diesem Auftrag hat Nadine Schüller im Mai bei der städtischen Kulturtochter Marke Monheim angefangen. Drei Inszenierungen pro Spielzeit will die Theaterwissenschaftlerin und Dramaturgin nach Monheim holen. Am 31. Januar und 1. Februar steht die zweite auf dem Programm: Das Theaterhaus Frankfurt führt "Patricks Trick" auf.

Nach der Jugendtheater-Premiere im Oktober im Sojus wird diesmal das Haus der Jugend (Tempelhofer Straße) zur Bühne. Ob zu einem Jugendclub umfunktionierte Krautfabrik oder klassische Freizeitstätte - Schüller hält solche Orte für bestens geeignet, um den Nachwuchs fürs Theater zu begeistern: "In diesen Räumlichkeiten ist das Publikum ganz nah dran am Geschehen. Das ist wichtig, um die Aufmerksamkeit der Kinder und Jugendlichen nicht nur am Anfang zu gewinnen, sondern auch bis zum Ende des Stückes aufrechtzuerhalten." In größeren Häusern erscheint ihr dagegen nicht nur der Abstand zwischen Bühnengeschehen und Publikum oft zu groß. "Auch die Vielzahl der Kinder und Jugendlichen kann für zu viel Unruhe sorgen", weiß Schüller, die vor ihrer Elternzeit und dem Wechsel nach Monheim Chefdramaturgin der Badischen Landesbühne in Bruchsal war.

Bei der Jugendtheater-Premiere im Sojus waren die Schauspieler "mitten drin", liefen zwischen den Zuschauern umher. "Digital bewegt/Digi Bee" hieß die Komödie, die das Künstler-Netzwerk "Cobra-theater" aufführte. Es ging um soziale Medien und die Frage: Was gebe ich online von mir preis? "Wir hatten drei Aufführungen, davon zwei für Schulen", berichtet Schüller. Der komplette zehnte Jahrgang der Peter-Ustinov-Gesamtschule habe "Digi Bee" gesehen, die Resonanz sei sehr positiv gewesen. Nur halb ausverkauft sei hingegen die offene Aufführung gewesen. "Da ist noch Luft nach oben", sagt die 39-Jährige.

Im Haus der Jugend wird nun der Umgang mit Behinderung und mit behinderten Menschen thematisiert. "Patricks Trick", das mehrfach ausgezeichnete humorvolle Stück des Theaterautors Kristo Sagor, erzählt von einem elfjährigen Jungen, der sich freut: Juchuh, ich bekomme ein Brüderchen! Doch da ist etwas, worüber seine Eltern nicht mit ihm sprechen wollen. Und so fragt Patrick andere, angefangen bei seinem Freund Valentin, über seine Lehrerin bis hin zur Gemüsefrau - und ist schließlich gut vorbereitet auf seinen kleinen Bruder.

"Auch diesmal werden die Schauspieler wieder mitten drin sein", verspricht Nadine Schüller. Die "Patrick Tricks" sei geeignet für Jugendliche und für Kinder ab zehn. "Deshalb haben wir die offene Aufführung extra auf den frühen Abend gelegt, mit Beginn 18 Uhr."

(gut)
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