Düsseldorf und Kreis Mettmann Handwerk ist noch optimistisch

Düsseldorf/Mettmann · Das Geschäftsklima im Handwerk von Düsseldorf und dem Kreis Mettmann bewegt sich laut einer Umfrage der Handwerkskammer im dritten Herbst in Folge auf einem hohem Niveau.

Der Geschäftsklimaindex liegt bei 84 Punkten. Das ist gegenüber dem Vorjahr ein Anstieg um zwei Punkte. Jedes dritte Unternehmen des Kammerbezirks berichtet von einer verbesserten Geschäftslage. Jeder zweite Betrieb vermeldet eine gleichbleibende Entwicklung. Lediglich 15 Prozent der Befragten sagen, es gehe ihrem Unternehmen wirtschaftlich schlechter als noch im Herbst 2011.

"Das Konjunkturbarometer der Region weist damit zum fünften Mal in Folge Werte aus, die das Handwerk zum letzten Mal während des Wiedervereinigungsbooms in den 1990er Jahren gesehen hat", sagte der Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, Axel Fuhrmann.

Im Kammerbezirk, der dem Regierungsbezirk Düsseldorf entspricht, erwarten nur 17 Prozent der Handwerksbetriebe eine Verschlechterung der Lage. Damit setzt sich das Handwerk deutlich von anderen Betrieben, etwa aus der Finanzbranche oder dem Handel ab. Eine leichte Eintrübung gibt es bei der Auftragslage. Die Betriebe sind durchschnittlich zu 77 Prozent ausgelastet. Im Herbst 2011 lag die Auslastung noch bei 79 Prozent.

Regional gibt es leichte unterschiede. Betriebe im Kreis Mettmann zeigen sich etwas optimistischer als die in der Landeshauptstadt. Haben die Handwerker Düsseldorfs im Durchschnitt Aufträge für die nächsten 4,4 Wochen, so liegt der Wert im Kreis Mettmann bei 5,9 Wochen. Im Kreis rechnen 14 Prozent der befragten Handwerksbetriebe mit steigenden Investitionen für die kommenden sechs Monate. Das sind doppelt so viele wie in Düsseldorf, wo nur sieben Prozent der Handwerker mit wachsenden Investitionen kalkulieren. Ein ähnliches Bild beim Umsatz: 28 Prozent der Handwerksunternehmen im Kreis Mettmann berichten von einem gestiegenen Umsatz in den vergangenen sechs Monaten. In Düsseldorf melden nur 14 Prozent der Befragten Betriebe steigende Umsätze.

Die wachsenden Energiekosten führen offenbar zu einer Spaltung der Handwerkerschaft. "Vor allem bei Bäckereien schlagen die hohen Strompreise zu buche. Sie gelten nicht wie etwa die Alu-Branche zu den Unternehmen, die als energieintensiv geschont werden", sagte Fuhrmann. Brötchen könnten also bald teurer werden. Gleichzeitig profitierten Installateur-Betriebe von niedrigen Zinsen und steigenden Energiekosten, die bessere Isolation wirtschaftlich interessanter machten.

(RP/rl/jco)
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