Monheim Gymnasium wird "Fair-Trade"-Schule

Monheim · Das Otto-Hahn-Gymnasium hat eine weitere Auszeichnung bekommen. Dafür war viel Arbeit notwendig.

 Das Otto-Hahn-Gymnasium will einen Kompass für fair gehandelte Waren in Monheim herausgeben.

Das Otto-Hahn-Gymnasium will einen Kompass für fair gehandelte Waren in Monheim herausgeben.

Foto: RALPH MATZERATH

Das Otto-Hahn-Gymnasium setzt den Fairen Handel konkret im Schulalltag um. Und weil dem so ist, hat das Monheimer Gymnasium von der Fairtrade Deutschland offiziell die Auszeichnung "Fairtrade-School" verliehen bekommen.

Der Anstoß, an der Kampagne von Fairtrade Deutschland teilzunehmen, kam von der Lehrerin Maj-Britt Schröder. Sie wurde in einem Weltladen darauf aufmerksam. Ziel der Kampagne ist es, Schulen auszuzeichnen, die sich für Fairen Handel engagieren. Davon war Maj-Britt Schröder sofort begeistert.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Linda Giesecke, die wie sie am Otto-Hahn-Gymnasium Erkunde unterrichtet, stellte sie die Kampagne während einer Fachkonferenz vor. "Wir haben direkt viel Zuspruch von den Kollegen und Schülern bekommen", sagt Schröder.

Doch nicht nur guter Wille genügte - Taten waren gefragt. Denn bevor sich eine Schule "Fairtrade" nennen darf, muss sie fünf Kriterien erfüllen. Deshalb gab es im Januar dieses Jahres ein erstes Treffen, bei dem überlegt wurde, welche Aufgaben wie gelöst werden können.

Inzwischen hat sich einiges am Otto-Hahn-Gymnasium getan. So gibt es nicht nur eine AG, die sich mit dem Thema fairer Handel auseinandersetzt, sondern auch einen Projektkurs. Während dieser nur für die Schüler der Q1 (Klasse 11) gedacht ist, beteiligen sich an der AG Fünftklässler wie Abiturienten gleichermaßen. Diese Kurse haben einen großen Anteil daran, dass das Otto-Hahn-Gymnasium neben dem Titel "Europaschule" nun auch den der "Fairtrade-School" führen darf.

Zu den fünf Kriterien, die erfüllt werden mussten, zählen ebenso der Verkauf und Verzehr von fair gehandelten Produkten an der Schule sowie Schulaktionen zum Thema. Darüber hinaus musste ein Kompass erstellt werden, der die Umsetzung an der Schule dokumentiert. All dies hat das Monheimer Gymnasium gemacht. Im Schulcafé können nun unter anderem fair gehandelte Sesam- und Schokoriegel gekauft werden.

Als nächste Aktion ist die Anfertigung eines Einkaufsführers geplant, der darüber informiert, wo fair gehandelte Produkte in Monheim gekauft werden können. "Es ist denkbar, dass wir ihn als App gestalten. Daran hat auch die Stadt Monheim großes Interesse, so dass wir bei dieser Aktion miteinander kooperieren", berichtet Lehrerin Giesecke. Monheim ist bereits anerkannte Stadt für fairen Handel.

Maike Schliebs, die Leiterin der Kampagne "Fairtrade-Schools" ist, war begeistert, als sie von der Idee des Einkaufsführers erfuhr. Sie weiß, "für die Schulen ist bei all diesen Dingen vor allem ein gut funktionierendes Team wichtig." Und dazu gehören nicht nur Lehrer und Eltern, sondern vor allem engagierte Schüler.

Ann-Kristin Hentschel ist eine solche Schülerin. Sie hat freiwillig den Projektkurs "Welt retten" belegt, denn der Schülerin der Q1 hat die Praxis in puncto Fairtrade gefehlt: "Das Thema wird zwar im Unterricht behandelt, aber im Schulalltag war es bislang nicht integriert." Sie hofft nun, dass all die Aktionen an ihrer Schule dazu beitragen, dass das Thema Fairtrade in den Köpfen der Schulgemeinschaft präsenter wird.

Maike Schliebs liegt noch eine andere Sache besonders am Herzen: "Wichtig ist uns vor allem, dass es eine langfristige Angelegenheit ist." Damit das auch wirklich der Fall ist, hat die Auszeichnung als "Fairtrade-School" zunächst für zwei Jahre seine Gültigkeit. Dementsprechend wird Fairtrade Deutschland 2016 erneut am Otto-Hahn-Gymnasium überprüfen, inwiefern sich dort noch aktiv mit dem Thema des fairen Handels auseinandergesetzt wird. Das Otto-Hahn-Gymnasium ist derzeit die 85. Schule in Deutschland, die den Titel "Fairtrade-School" trägt.

(aks)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort