Langenfeld/Monheim Gutes Thermostat senkt die Heizkosten

Langenfeld/Monheim · Energieberater der Verbraucherzentrale und der Stadtwerke Langenfeld weisen auf Thermostat-Check hin.

 Für den Thermostat-Checkwerben (v.l.) der städtische Klimaschützer Jens Hecker, Florian Bublies (VZ), Reinhard Weiß (SWL) und Laszlo Letay (VZ).

Für den Thermostat-Checkwerben (v.l.) der städtische Klimaschützer Jens Hecker, Florian Bublies (VZ), Reinhard Weiß (SWL) und Laszlo Letay (VZ).

Foto: MATZERATH

Die Heizsaison hat begonnen, bei kaltem und trübem Wetter wird die Wohnung gemütlich warm. In vielen Haushalten ist das alljährlich eine Gratwanderung zwischen dem Bedarf nach Behaglichkeit und dem aus Umweltschutzgründen und Sparsamkeit angestrebten geringen Energieverbrauch. Mit ihrer Aktion "NRW macht den Thermostat-Check" bietet die Verbraucherzentrale NRW eine wirksame Methode, die oftmals individuellen Wärmebedürfnisse effizient und komfortabel zu lösen. Elektronische Thermostatventile könnten sogar in den 14.000 Langenfelder Mietwohnungen eine wirksame Hilfe sein.

Bereits seit 1995 ist der Einbau einfacher Drehventile ohne Temperaturfühler verboten, deshalb finden wir an den einzelnen Heizkörpern meist Standard-Thermostate, mit der die Temperatur anhand der Stufen 1 bis 5 eingestellt wird. Dabei bedeutet Stufe 3 rund 20 Grad, die gehalten aber nicht überschritten werden; Stufe 5 verspricht sogar 28 Grad. "Das Thermostat lässt nur so viel heißes Wasser in den Heizkörper fließen, wie für die gewünschte Raumtemperatur tatsächlich benötigt wird", erklärt Energieberater Florian Bublies von der Verbraucherzentrale in Langenfeld.

In der Praxis bedeutet dies, dass zum morgendlichen Aufwärmen, beim nächtlichen Absenken der Temperatur, beim Lüften, oder beim Verlassen des Hauses das Thermostat von Hand rauf- oder runtergedreht wird. Problem: Das ständige Anpassen ist lästig und wird oft vergessen. Denkbare Folgen: Es bleibt wohlig warm, obwohl alle Bewohner längst im Bett liegen, oder es dauert frühmorgens, bis die Wohlfühltemperatur erreicht wird.

Abhilfe verspricht ein programmierbares Thermostat, mit dem sich an jedem Heizkörper verschiedene Zeiten und Temperaturen einprogrammieren lassen, besonders für Haushalte mit regelmäßigen Abläufen im Tagesrhytmus. So ist das Badezimmer warm, ehe man aufsteht, im Wohnzimmer wird die Temperatur nachts abgesenkt, oder im Nachmittag finden die nach Hause Kommenden schon ihre Wunschtemperatur. Dazu kommt, dass mit einer Mindesttemperatur zu kalten, feuchten Räumen und damit Schimmelbildung entgegengewirkt wird. Die Stückkosten von zehn bis 15 Euro für diese programmierbaren Regler, die inzwischen sogar bei vielen Discountern angebotenen werden, haben sich schnell amortisiert.

Wessen Alltag nicht gleichmäßig verläuft, oder wem die Idee des vom Handy aus zu steuernden Smart-Home gefällt, der findet bei den Stadtwerken Langenfeld (SWL) zentral zu steuernde Thermostate fürs ganze Haus. Nach Angaben von SWL-Technikexperte Reinhard Weiß kostet das bezuschusste so genannte Wohnkomfort-Starterpaket mit Basisstation, Sender, und zwei Ventilen 150 Euro. Wer will, kann die Heizgeräte über seinen Rechner vernetzen und wird sogar ggf. unterwegs informiert, ob in Haus oder Wohnung ein Fenster (unerlaubt) geöffnet wird.

Auch dafür sind weder Eingriffe ins Heizungssystem noch Kabelverlegungen notwendig, das flexible System ist im eigenen Haus ebenso einsetzbar wie in der Mietwohnung. Apropos Mietwohnung; der Austausch aller Formen der programmierbaren Thermostate bedarf keiner Zustimmung des Vermieters. Allerdings muss bei Auszug der ursprüngliche Zustand wieder hergestellt werden.

(mmo)
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